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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zu blattlausresistenten Kohlsorten veröffentlicht

Die Mehlige Kohlblattlaus ist ein bedeutender Schädling des Gemüsekohl, dessen Befallsdruck durch die Ausdehnung des Rapsanbaus zunimmt. Insbesondere im ökologischen Landbau erweist sich die Kontrolle der Kohlblattlaus als schwierig. Daher haben sich Wissenschaftler der Bundesanstalt für Züchtungsforschung auf die Suche nach resistenten Kohlformen begeben.

Die Mehlige Kohlblattlaus ist ein bedeutender Schädling des Gemüsekohl, dessen Befallsdruck durch die Ausdehnung des Rapsanbaus zunimmt. Insbesondere im ökologischen Landbau erweist sich die Kontrolle der Kohlblattlaus als schwierig. Daher haben sich Wissenschaftler der Bundesanstalt für Züchtungsforschung auf die Suche nach resistenten Kohlformen begeben.

Im Rahmen des Projekts „Evaluierung von Brassicaceae auf Resistenz gegen die Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae) als Basis zur Nutzung blattlausresistenter Kohlsorten für den ökologischen Landbau“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE031) wurden 275 verschiedene Sorten (Genotypen) im Gewächshaus auf ihre Anfälligkeit für den Befall mit der Mehligen Kohlblattlaus untersucht.

Die im Rahmen der Gewächshausversuche ausgewählten Kohlformen wurden 2002 und 2003 auf jeweils einer ökologisch und einer konventionell bewirtschafteten Fläche unter natürlichem Blattlausbefall geprüft. Der Befallsdruck auf diesen Flächen war vergleichbar, unterschied sich jedoch stark zwischen den zwei Jahren. Im Jahr 2002, unter schwachem Befallsdruck, konnten keine Genotypen ermittelt werden, die sich signifikant von der Standardsorte unterschieden. Dagegen wurden 2003 bei starkem Befall signifikante Befallsdifferenzen gefunden: Auf der ökologisch bewirtschafteten Fläche waren 9 Genotypen signifikant schwächer befallen, auf der konventionellen Fläche lediglich 2. Für weitere Genotypen konnten die Freilandversuche noch nicht abgeschlossen werden.

Die Autoren vermuten genetisch bedingte Befallsunterschiede zwischen den verschiedenen Kohlformen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass in dem bisher geprüften Material nur eine quantitative Resistenz vorhanden ist, die weder Befallsfreiheit sichert noch bei stärkerem Befallsdruck den Befall soweit reduziert, dass eine Vermarktung des Gemüses ohne zusätzliche Maßnamen möglich ist.

Es wird vorgeschlagen, die Resistenzen in der ökologischen Züchtung zu nutzen. Dabei sollte zuerst geprüft werden, ob verschiedenen Resistenzformen bzw. -gene vorliegen, die sich in entsprechenden Kreuzungsprogrammen kombinieren lassen.

In einem Folgeprojekt (BÖL-Profekt Nr. 03OE665) werden weitere Kohl-Genotypen auf Blattlausresistenz untersucht.

Kontakt

Dr. Edgar Schliephake
Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen
Institut für Epidemiologie und Resistenz
Theodor-Roemer-Weg 4
06449 Aschersleben
Tel. +49 3473 879-148
e.schliephake(at)bafz.de
www.bafz.de/baz99_d/bazfrmd.htm