Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Bitte beachten Sie, dass die archivierten Meldungen nicht aktualisiert werden. Möglicherweise sind die Inhalte der Meldungen inzwischen nicht mehr gültig. Linkverknüpfungen können eventuell ins Leere oder auch auf inzwischen aktualisierte Inhalte führen. Danke für Ihr Verständnis!

Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Der "Betriebs-Check" für die Umstellungs- und Prozessberatung

Berater und Landwirt auf dem Feld

Der Markt für ökologische Lebensmittel wächst seit Jahren deutlich. Trotzdem stellen zu wenige Betriebe in Deutschland auf ökologischen Anbau um; im inländischen Biomarkt herrscht Rohstoffknappheit. Wie können weitere Betriebe zur Umstellung bewegt und wie kann das Potenzial bestehender Biobetriebe besser ausgeschöpft werden? Ein Forschungsvorhaben hat neue Instrumente für Beratungseinrichtungen entwickelt.

Der Markt für ökologische Lebensmittel wächst seit Jahren deutlich. Trotzdem stellen zu wenige Betriebe in Deutschland auf ökologischen Anbau um; im inländischen Biomarkt herrscht Rohstoffknappheit. Wie können weitere Betriebe zur Umstellung bewegt und wie kann das Potenzial  bestehender Biobetriebe besser ausgeschöpft werden? Ein Forschungsvorhaben hat neue Instrumente für Beratungseinrichtungen entwickelt. 

Im Projekt "Entwicklung und Implementierung eines Betriebschecks und anderer Methoden der strategischen Prozessberatung in Beratungseinrichtungen" (FKZ 06OE229) haben die Stiftung Ökologie & Landbau und die Bioland Beratung in zwei Projektteilen neue Beratungsmethoden entwickelt: zum einen zur Sensibilisierung von konventionellen Betrieben für eine Umstellung auf ökologischen Landbau und zum anderen zur Ausnutzung des Potenzials bestehender Biobetriebe.

Teil 1: Betriebs-Check für die Umstellungsberatung

In Zusammenarbeit mit Vermarktungspartnern wurde das neue Beratungswerkzeug "Betriebs-Check" entwickelt und erprobt. Die Besonderheit liegt darin, dass ein Abnehmer (z.B. ein Bioverarbeiter) eine Beratungsorganisation mit der Durchführung des Betriebs-Checks beauftragt, um weitere heimische Lieferanten ökologisch erzeugter Rohwaren zu finden. An den Betriebs-Check ist also ein konkretes Vermarktungsangebot an den Erzeuger geknüpft. Damit ist die Abnahme der ökologischen Erzeugnisse nach der Umstellung sicher gestellt und so für die Betriebe ein weiterer Anreiz für eine Umstellung auf ökologischen Landbau geschaffen. Im Rahmen des von der Landwirtschaftlichen Rentenbank geförderten Projektes "Offensive zur verstärkten Nutzung der Marktpotenziale durch heimische Erzeuger im wachsenden Biomarkt" wird der Betriebs-Check bereits erfolgreich in der Beratungspraxis eingesetzt.

Teil 2: Betriebs-Check für die strategische Prozessberatung

In diesem Teilprojekt sollte ein niederschwelliges Beratungsangebot entwickelt werden, das Betriebsleitern, die bisher wenig oder keinen Kontakt mit der Beratung hatten, einen wirkungsvollen Einstieg in einen betrieblichen Entwicklungsprozess ermöglicht. Dafür wurde auf Basis vorhandener Erkenntnisse aus dem Projekt "Diversifizierung, Spezialisierung, Kooperation im ökologischen Landbau: Konzepte und Strategien zur Verbesserung des Betriebsmanagements und der Arbeitsorganisation" (FKZ 03OE454/2) der Beratungsverlauf und die Beratungsmethoden angepasst.

Das erprobte Beratungsangebot besteht in einem mehrstündigen Termin auf dem Betrieb. Schlüsselmethoden sind eine Ziel- und Wertearbeit mit regional angepassten Bildkarten, eine vereinfachte Stärken/Schwächen–Analyse sowie ein Strategiekompass zur Beschreibung von Entwicklungsoptionen. Betriebswirtschaftliche Auswertungen wurden bewusst herausgehalten, um den niederschwelligen Charakter des Einstiegsangebotes sicherzustellen. In der Auswertung wurden sowohl die Berater als auch die teilnehmenden Betriebe befragt. Insgesamt wurden der entwickelte Prozess und die Methoden als sehr wirksam, praktikabel und weiterführend beurteilt. Die Methodik ist bereits in die Beratungspraxis und verschiedene Beratungsinitiativen eingeflossen.

Kontakt

Dr. Uli Zerger
Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL)
Weinstraße Süd 51
67089 Bad Dürkheim
Tel. +49 6322 98970223
Fax +49 6322 989701
zerger(at)soel.de
www.soel.de