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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Erzeugung von Weizen hoher Backqualität durch Gemengeanbau

Weizenkörner

Die Erzeugung von Backweizen kann für ökologisch wirtschaftende Ackerbaubetriebe

lukrativ sein. Aber der Anspruch an die Qualität des Korngutes ist hoch und kann vor allem von viehlos wirtschaftenden Betrieben häufig nicht erfüllt werden. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, ein neues Gemengeanbausystem zur Erzeugung von hochqualitativem Backweizen im ökologischen Landbau zu entwickeln.

Die Erzeugung von Backweizen kann für ökologisch wirtschaftende Ackerbaubetriebe  lukrativ sein. Aber der Anspruch an die Qualität des Korngutes ist hoch und kann vor allem von viehlos wirtschaftenden Betrieben häufig nicht erfüllt werden. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, ein neues Gemengeanbausystem zur Erzeugung von hochqualitativem Backweizen im ökologischen Landbau zu entwickeln.

Ziele des Projektes "Erzeugung von Weizen hoher Backqualität durch Gemengeanbau mit Winterackerbohne und Wintererbse im ökologischen Landbau" (FKZ 03OE050) waren, ein neues Gemengeanbausystem zur Erzeugung von hochqualitativem Backweizen im ökologischen Landbau zu entwickeln, den Anbau bisher vernachlässigter Kulturpflanzenvarietäten (Winterformen der Ackerbohne und Erbse) zu fördern und über die Anlage von Demonstrationsversuchen in der Praxis und das Fertigen eines "Anbautelegramms" (Empfehlungen für die Beratung) einen Transfer der Projektergebnisse in die Landbaupraxis zu gewährleisten.

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und die Georg-August-Universität Göttingen untersuchten in zwei Versuchsjahren (2003/04 und 2004/05) an drei Standorten verschiedene Anbausysteme. Dabei wurden der Einfluss der Anbauform (Reinsaat bzw. Gemenge), der Reihenweite (15, 30 und 75 Zentimeter) sowie des Gemengepartners (Winterackerbohne „Hiverna“ bzw. Wintererbse „Cheyenne“) auf den Ertrag und die Qualität des Winterweizens „Bussard“ geprüft.

In Reinsaat wurde der Weizen mit 300 Körnern pro Quadratmeter (K/qm) - 100 Prozent Aussaatstärke entsprechend - sowie 60 K/qm (entsprechend 20 Prozent Aussaatstärke) angebaut, die Ackerbohne mit 30 K/qm und die Erbse mit 80 K/qm. Die Anlage der Gemenge (20 Prozent Weizen, 80 Prozent Körnerleguminosen) erfolgte mit differenzierter Standraumzuteilung (Mischsaat, alternierende Reihen, Reihen-Streifen-Gemenge). Mit nur 20 Prozent Aussaatstärke konnte der Weizen in Reinsaat aufgrund hoher Kompensationsleistung (Bestockung, Körner pro Ähre) zum Teil gleich hohe Kornerträge wie bei normaler Saatstärke erzielen. Die Erträge der einzelnen Arten im Gemenge waren in der Regel geringer als in Reinsaat. In der Summe ergab sich zumeist ein relativer Mehrertrag.

In den Gemengen konnte der Weizen sehr hohe Kornqualitäten erzielen. Mit der Ackerbohne wurden bis zu 15,4 Prozent Rohproteingehalt ermittelt (Reihen-Streifen-Gemenge). Die weiteren Qualitätsparameter Feuchtglutengehalt, SDS-Sedimentationswert und Mikro-Rapid-Mix-Test waren positiv mit dem Proteingehalt korreliert. Für Böden mit mehr als 50 Bodenpunkten ist die Ackerbohne als Gemengepartner zur Erzielung hoher Qualitäten des Weizens zu empfehlen; auf sehr schweren Böden kann die Konkurrenz der Ackerbohne allerdings zu hoch sein. Auf leichteren Standorten ist offenbar die Erbse ein geeigneter Gemengepartner des Weizens. Als mögliche Ursache für eine bessere Qualität des Weizens im Gemenge konnte eine zeitliche und räumliche Verschiebung der Nutzung des mineralischen Bodenstickstoffes (Nmin) festgestellt werden. Darüber hinaus wurden bis zu 10,2 bzw. 13,1 Kilogramm N2-Fixierung pro Hektar N-Transfer bestimmt (Ackerbohne/Erbse). Die höchsten Deckungsbeiträge erreichten im Mittel mit 552,30 Euro pro Hektar die Gemenge mit Ackerbohne.

Kontakt

Prof. Dr. Knut Schmidtke
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)
Fachbereich Landbau/Landespflege
Pillnitzer Platz 2,
01326 Dresden
Tel.: +49 351 462-2761
Fax: +49 351 462-2167
schmidtk(at)pillnitz.htw-dresden.de
www.htw-dresden.de