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Insektenmehl für eine nachhaltige Fischfütterung

Doraden einer ökologisch-zertifizierten Netzgehegefarm in Griechenland

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und das Schweizer Handelsunternehmen Coop haben in einem gemeinsamen Projekt eine Alternative in der Fischfütterung entwickelt: Ein eiweißreiches Mehl aus den Fliegenlarven. Auf einer Tagung am 19. September wurden die Ergebnisse des Projekts am FiBL in Frick (Schweiz) vorgestellt.

Immer mehr Fische stammen aus Zucht. Damit die Aquakultur nachhaltig ist, darf die Fütterung der Zuchtfische weder zur Überfischung noch zur Nahrungsmittelkonkurrenz mit dem Menschen beitragen. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und das Schweizer Handelsunternehmen Coop haben in einem gemeinsamen Projekt eine Alternative entwickelt und erfolgreich getestet: Ein eiweißreiches Mehl aus den Larven einer Fliegenart. Auf einer Tagung am 19. September wurden die Ergebnisse des Projekts am FiBL in Frick (Schweiz) vorgestellt.

Jährlich werden zur Fütterung von Zuchtfischen 20 Millionen Tonnen ihrer wild lebenden Artgenossen gefischt, was die Situation bezüglich Überfischung in den Weltmeeren weiter verschärft. Die Verfütterung von Soja und anderen Getreiden ist keine geeignete Alternative, da sie die Zuchtfische zu Nahrungsmittelkonkurrenten des Menschen macht.

Deshalb haben Forscher am FiBL in einem Verbundprojekt mit Unterstützung von Coop einen Versuch mit der Fütterung von Insektenmehl durchgeführt. Untersuchungsobjekt war die Larve der Soldatenfliege (Hermetia illucens). Deren letztes Larvenstadium scheint von der Zusammensetzung her ideal geeignet für die Fischfütterung. Die Verfütterung von Lebensmittelresten an die Fliegenlarven hilft überdies, wertvolle Inhaltsstoffe zu veredeln statt wegzuwerfen.

In einem umfangreichen Versuch haben die Projektpartner Massenproduktion, Verarbeitungstechniken, Produkteigenschaften und Wirtschaftlichkeit des Insektenmehls untersucht. Die Resultate sind vielversprechend: Das vom Industriepartner Hofmann Nutrition hergestellte Hochleistungs-Fischfutter mit Hermetiamehl erwies sich in einem achtwöchigen Fütterungsversuch in der Biofischzucht New Valfish im Schweizer Wallis als ebenbürtig punkto Wachstumsleistung, Fischgesundheit und Produktequalität. Laut FiBL-Projektleiter Andreas Stamer ist die Zulassung von Insektenmehl für die Fischfütterung EU-weit auf gutem Wege; er rechnet 2014 mit dem positiven Entscheid.

Eine Projektzusammenfassung und die Power-Point-Präsentationen der Tagung stehen unter www.fibl.org zur Verfügung. Ansprechpartner am FiBL ist Andreas Stamer.