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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zu Qualitätsuntersuchungen an alten und neuen Gemüsesorten veröffentlicht

Der ökologische Landbau strebt die Erzeugung geschmackvoller und qualitativ hochwertiger Lebensmittel an. Beide Faktoren können durch Züchtung beeinflusst werden. Mitarbeiter von Kultursaat e.V. und der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen haben in umfangreichen Analysen Qualitätsparamter für verschiedene Kohl- und Möhrensorten erhoben und auf deren Grundlage Zuchtziele für diese Kulturen entwickelt.

Der ökologische Landbau strebt die Erzeugung geschmackvoller und qualitativ hochwertiger Lebensmittel an. Beide Faktoren können durch Züchtung beeinflusst werden. Mitarbeiter von Kultursaat e.V. und der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen haben in umfangreichen Analysen Qualitätsparamter für verschiedene Kohl- und Möhrensorten erhoben und auf deren Grundlage Zuchtziele für diese Kulturen entwickelt.

Im Rahmen des Projekts „Vergleichende Qualitätsuntersuchungen von alten und neuen Gemüsesorten zur Entwicklung von Zuchtzielen für den ökologischen Gemüsebau“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE027) wurde am Beispiel von Möhren und Kohl die Qualität alter und neuer Sorten sowie von Sorten aus biologisch-dynamischer Selektion miteinander verglichen. Ein besonderes Augenmerk wurde auf den Vergleich von Hybridsorten und samenfesten Sorten gelegt.

Insgesamt wurden 39 Möhren- und 30 Kohlsorten nach biologisch-dynamischen Landbaumethoden angebaut. Bei den nachfolgenden Qualitätsuntersuchungen wurden neben der Humansensorik (Profil- und Präferenzanalyse) instrumentellen Analysemethoden angewandt.

Als ein wichtiges Projektergebnis wurde die Evaluation der Methodik angesehen. Aus Sicht der Autoren hat sich vor allem die Humansensorik (insbesondere die Profilanalyse, bei der zahlreiche Produktmerkmale bewertet werden) bewährt, um die sensorische Qualität von Gemüsesorten zu bewerten.

Bei Möhren konnte keine Korrelation zwischen Geschmacksparamtern sowie Mineralstoff- und Zuckeranalysen festgestellt werden. Bei der Präferenzanalyse wurden in beiden Jahren Hybridsorten (Espredo, Bolero) als die jeweils beliebteste Sorte ermittelt. Die beiden genannten Sorten sind sehr süß, was mit den Ergebnissen der Ernährungswissenschaft übereinstimmt, dass allgemein eine Präferenz zu süßen Nahrungsmitteln zu verzeichnen ist.

Insgesamt zeigte der Vergleich von samenfesten Sorten und Hybriden (insbesondere im Anbaujahr 2002) sensorische Vorteile bei der Gruppe der samenfesten Spätmöhren, die ein charakteristisches Aroma aufweisen. Die am Dottenfelderhof angewandte Selektion auf Geschmack weist hierbei insbesondere bei den Rodelika-Typen einen deutlichen Züchtungsfortschritt in Richtung einer höheren sensorischen Qualität auf. Als Negativkomponenten konnten die Terpene Myrcen und Caryophyllen ermittelt werden. Hier sollte geprüft werden, inwieweit sich diese Inhaltsstoffe als Markersubstanzen für eine Geschmacksselektion eignen.

Bei Kohl war die Sorte „Holsteiner Platter“ am beliebtesten. Im Anbaujahr 2003 waren die samenfesten Sorten insgesamt beliebter als die Hybridsorten, die sich im Ertrag nicht von den samenfesten Sorten unterschieden. Eine weitere Bearbeitung bezüglich der Uniformität der samenfesten Sorten wäre aus Sicht der Autoren aber wünschenswert.

Eine ausführliche Diskussion der Ergebnisse im Hinblick auf die ökologische Züchtung findet sich im Anhang des Berichts. Außerdem werden qualitätsbezogene Empfehlungen für Züchtung und Anbau abgeleitet.

Kontakt

Dr. Detlef Ulrich
Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen
Institut für Pflanzenanalytik
Neuer Weg 22/23
06484 Quedlinburg
Tel. +49 3946 47232
D.Ulrich(at)bafz.de
www.bafz.de/baz99_d/bazfrmd.htm