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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur Regulierung der Kirschfruchtfliege veröffentlicht

Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist der bedeutendste Schädling im Süßkirschenanbau. Weder im ökologischen noch im konventionellen Anbau bestehen befriedigende Regulierungsmethoden. Bei der Entwicklung wirksamer Strategien für den ökologischen Obstbau haben die Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenschutz im Obstbau in der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) insbesondere die Wirksamkeit insektenschädigender Fadenwürmer (Nematoden) untersucht.

Die Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) ist der bedeutendste Schädling im Süßkirschenanbau. Weder im ökologischen noch im konventionellen Anbau bestehen befriedigende Regulierungsmethoden. Bei der Entwicklung wirksamer Strategien für den ökologischen Obstbau haben die Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenschutz im Obstbau in der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) insbesondere die Wirksamkeit insektenschädigender Fadenwürmer (Nematoden) untersucht.

Bislang fehlen im ökologischen Kirschanbau wirksame Bekämpfungsmethoden. Mit dem Projekt „Erarbeitung erster Ansätze für die Bekämpfung der Kirschfruchtfliege im ökologischen Landbau unter besonderer Berücksichtigung des Potentials entomopathogener Nematoden“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE110) wurden mit Versuchen in Labor, Halbfreiland und Freiland Ergebnisse erzielt, die Voraussetzungen für die Entwicklung praxisreifer Verfahren schaffen.

Die beste Bekämpfungswirkung erzielten die Forscher bei Anwendung der Nematodenarten Steinernema carpocapsae und Steinernema feltiae. In Laborversuchen wurden beim Einsatz von 50 Nematoden pro Quadratzentimeter maximale Wirkungsgrade zwischen 89 bis 98 Prozent erreicht. Weder Sand und Bodentyp noch die getesteten Temperaturen übten im Labor einen Einfluss auf die Infektionsrate aus. Im Freiland wurde bei gleicher Anwendungsmenge ein Wirkungsgrad von 88 Prozent erzielt.

Der Befall von Puppen durch die Nematoden war sehr gering. Da die Verpuppung des Schädlings sehr schnell erfolgt, ergibt sich daraus ein sehr enges Zeitfenster für eine Bekämpfung der Kirschfruchtfliege im Larvenstadium im Boden.

Als weitere Bekämpfungsmethode wurde das pflanzliche Insektizids NeemAzal-T/S getestet. Bei oraler Aufnahme verminderte es deutlich die Fruchtbarkeit und Lebensdauer der Kirschfruchtfliege.

Die untersuchten Regulierungsmethoden zeigen nach Einschätzung der Wissenschaftler ein beträchtliches Potential zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi. Zur Sicherstellung der Wirkung sind jedoch Versuche unter praxisrelevanten Bedingungen unumgänglich.

Kontakt

Dr. Heidrun Vogt
Institut für Pflanzenschutz im Obstbau der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
Schwabener Straße 101
69221 Dossenheim
Tel. +49 6221 86805-30
H.Vogt(at)bba.de
www.bba.de/inst/o/i_o.htm