Welche regionalen Auswirkungen hat die Umstellung von Kantinen auf Biolebensmittel? Ein Forschungsvorhaben hat Wirkungen eines Modellprojekts zur (Teil-)Umstellung öffentlicher Kantinen auf Bioprodukte in zwei Regionen in Ostdeutschland untersucht. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, inwiefern derartige Modellprojekte als Katalysatoren für eine nachhaltige Regionalentwicklung insbesondere in peripheren ländlichen Räumen wirken können.
Das Forschungsprojekt "Biolebensmittel in öffentlichen Kantinen - Erfassung der regionalen Wirkungen eines Modellprojekts in den ostdeutschen Modellregionen Stettiner Haff und Südharz-Kyffhäuser" (FKZ 07OE040) begleitete und evaluierte die Wirkungen des Modellprojekts "Versorgung in den öffentlichen Kantinen in den Modellregionen Stettiner Haff und Südharz-Kyffhäuser mit Biolebensmitteln - ein Beitrag zur Verbesserung der Standortqualität in den Modellregionen für den demographischen Wandel in den Neuen Ländern". Dieses durch das Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) geförderte Modellprojekt unterstützte regionale Akteure mittels Beratung dabei, verstärkt regionale Biolebensmittel in öffentlichen Küchen einzusetzen. Das begleitende Forschungsvorhaben wurde vom Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin durchgeführt.
Das vorliegende Begleitprojekt zielte darauf ab, zum einen die kurz- und mittelfristigen Wirkungen des Modellprojekts zu erfassen und zu evaluieren, zum anderen die Eignung derartiger Modellvorhaben als Katalysator für nachhaltige regionale Entwicklung zu überprüfen. Dabei wurde auch betrachtet, welchen Beitrag die Einführung von Biolebensmitteln in öffentlichen Küchen zur regionalen Lebensqualität leistet. In einer ex-post-Evaluation wurden die unmittelbaren und mittelbaren Wirkungen der Umsetzung in zwei Intervallen untersucht.
Dabei zeigte sich nach Angaben der Wissenschaftler, dass in den beiden Modellregionen zwar vielfältige Aktivitäten stattgefunden hatten, die wesentlichen positiven Entwicklungen im Verlauf des Modellprojekts aber in der Verbesserung bzw. Verstetigung der Zusammenarbeit von Akteuren erzielt werden konnten. Darüber hinaus hätten aufgrund der Kürze des Modellprojekts sowie der Begleitforschung in mehreren Teilprojekten nur dann Erfolge erzielt werden können, wenn die jeweiligen Projektideen bereits zu Beginn des Modellprojekts recht konkret waren und die Akteure über eigene finanzielle und zeitliche Ressourcen verfügten.
Kontakt
Prof. Dr. Martina Schäfer
Zentrum Technik und Gesellschaft
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