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Rat für Nachhaltige Entwicklung veröffentlicht Empfehlung zu Ökolandbau

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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat Anfang August seine Empfehlung zur Agrarpolitik, insbesondere zur Zukunftsperspektive des ökologischen Landbaus, verabschiedet.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat Anfang August seine Empfehlung zur Agrarpolitik, insbesondere zur Zukunftsperspektive des ökologischen Landbaus, verabschiedet. In der unter Federführung des Ökolandbau-Experten und Ratsmitglieds Heinrich Graf von Bassewitz erstellten Empfehlung, die nun veröffentlicht vorliegt, spricht sich der Rat für die Erhaltung und den Ausbau der Förderung des ökologischen Landbaus aus. Wie der RNE in einer Pressemitteilung informierte, sieht der Rat in der Weiterentwicklung und Förderung des „Gold-Standards-Ökolandbau“  ein zentrales Anliegen einer Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland.

Mit der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie habe sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, Ressourcen schonend und effizient zu nutzen, die Artenvielfalt, den Boden und das Klima zu schützen, wirtschaftlichen Wohlstand, Beschäftigung und Gesundheit abzusichern, die Energieerzeugung auf erneuerbare Quellen umzulenken, die Förderung von Innovation und Bildung umzusetzen, sowie die globale Perspektive in alle Bereiche der Nachhaltigkeitspolitik einzubeziehen. Alle diese Bereiche verknüpft aus Sicht des RNE das Leitbild einer nachhaltigen Landbewirtschaftung: Es gehe von unternehmerisch getragenen Landwirtschaftsbetrieben, häufig in Generationenfolge aus, die Produkte in hoher Qualität erzeugen, die Umwelt bewahren, pflegen und entwickeln, zur sozio-ökonomischen Lebensfähigkeit vieler Regionen beitragen und Betriebsabläufe ethisch verantwortbar gestalten. Die Bundesregierung habe sich daher zum Ziel gesetzt, den Anteil des ökologischen Landbaus an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche auf 20 Prozent zu steigern.

Um dieses Ziel auf absehbare Zeit erreichen zu können, drängt der Rat für Nachhaltige Entwicklung alle Beteiligten zu einem neuen Anstoß: Die zunehmende Komplexität und Dynamik des agrar- und umweltpolitischen Umfeldes und des Marktes sowie die vielfältigen gesellschaftlichen Erwartungen und Hoffnungen stellten den Ökolandbau vor neue Aufgaben. Der ökologische Landbau sei aufgefordert, seine Leistungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Dabei werde es nicht nur darum gehen, mit besseren Produktionstechniken auf die Verknappung des Ressourcensystems und den Klimawandel zu reagieren, sondern auch darum, Umweltleistungen wirksam auszubauen, die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, sowie ethische Handlungsprinzipien entlang der Wertschöpfungskette einzuhalten. Die heute am Markt teilnehmenden landwirtschaftlichen Produzenten seien aufgefordert, neue Marktzugänge durch Kooperation in den vertikalen Markt- und Absatzwegen zu verbessern. In dem Premiumsegment, zu dem ökologisch erzeugte und verarbeitete Produkte noch weitgehend zugehörig seien, stiegen mit zunehmendem Angebot auch die Ansprüche an Qualität und Leistung. Um seine Leitbildfunktion zu erfüllen, müsse der ökologische Landbau gegenüber anderen Verfahren den Nachweis erbringen, langfristig und bei hohen Verbreitungsraten ein höheres Gewinn- und Nutzenniveau zu erzielen. Der Ökolandbau müsse seinen "Goldstandard" weiterentwickeln.

Damit eine am Leitbild der Nachhaltigkeit orientierte Agrarwende gelingen könne, müsse der Staat verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, meint der RNE. Dem historisch bedingten Entwicklungsvorsprung konventioneller Landbauverfahren müsse durch ein umfassendes, am Nachhaltigkeitsziel der Bundesregierung ausgerichtetes Förderprogramm begegnet werden, das gezielt auf die Entwicklung des langfristigen technologischen Potenzials und die eine Umstellung begünstigenden Faktoren, wie Nachbarschaftseffekte, Zugang zu Information und Wissen, abstelle.

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