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Forscher wollen Roggen im Ökolandbau gegen Schwarzrost wappnen

Roggenbestand

Das Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert ein nationales Forschungsvorhaben zu ökologischen Züchtungsmethoden bei Roggen.

Roggen wird von ökologisch wirtschaftenden Landwirten bevorzugt angebaut. Er deckt den Boden früh und gut ab und unterdrückt so lästige Unkräuter. Auch die Widerstandsfähigkeit des Roggens gegen Schadpilze war bislang ein Vorteil. Wegen trockener und heißer Frühsommer wird Roggen jedoch nun häufiger von Schwarzrost befallen. In Teilen Brandenburgs findet man Roggenschwarzrost (Puccinia graminis f. sp. secalis) seit mehreren Jahren in den Beständen. In Süddeutschland trat er im Jahr 2000 erstmals epidemisch auf. Im Ökolandbau kann dem Schwarzrostproblem nur mit widerstandsfähigen Roggensorten begegnet werden, die bisher in Deutschland nicht zur Verfügung stehen. Hier setzt ein neues Forschungsprojekt an, das vom Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert wird.

„Vor etwa zwei Jahren erbrachten unsere routinemäßigen Untersuchungen zu Getreiderosten ein alarmierendes Ergebnis“, berichtet die Koordinatorin Dr. Kerstin Flath (JKI). Obwohl die Krankheit in Deutschland wenig verbreitet ist, fand sie bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Rassen, von denen einige im Keimlingstest überraschend aggressiv reagierten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) reagierte, indem es einen nationalen Forschungsverbund zum Thema „Kontrolle des Roggenschwarzrostes im Ökologischen Landbau durch Züchtung resistenten Roggens“ fördert. Ziel ist es, ressourcenschonende und nachhaltige Bekämpfungsstrategien zu entwickeln.

Die Mykologen vom JKI versorgen die Partner mit aktuellem Sporenmaterial, das für umfangreiche Feldprüfungen eingesetzt wird. Zusätzlich werden innovative Jungpflanzentests entwickelt, die eine rasche und sichere Auswahl resistenter Einzelpflanzen ermöglichen. „Das ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Resistenzzüchtung gegen diesen neuen Schadpilz“, berichtet Dr. Flath. Im Projekt wird auch in alten Landsorten und ausländischen Zuchtsorten aus Osteuropa nach wirksamen Resistenzgenen gesucht. Dazu bauen die Projektpartner potenzielle Resistenzträger an sechs Standorten in Deutschland an, infizieren diese künstlich und beobachten den Befall.

Die Bedingungen waren 2012 ideal für Schwarzrostbefall. Roggenstämme, die unter diesen harten Freilandbedingungen Resistenz zeigen, werden im Labor weiter geprüft. Das JKI analysiert resistente Einzelpflanzen mit möglichst vielen, hochaggressiven Schwarzrostrassen. „Denn die Gene müssen eine dauerhafte Resistenz bewirken, wenn sie erfolgreich in der Züchtung eingesetzt werden sollen“, erläutert Dr. Flath. Wird dies bereits im Jungpflanzenstadium erkannt, beschleunigt das den Zuchtfortschritt erheblich.

Quelle: Pressemitteilung des JKI