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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur Saflorzüchtung veröffentlicht

Logo Bundesprogramm Ökologischer Landbau

In Deutschland gibt es eine zunehmende Nachfrage nach dem ernährungsphysiologisch wertvollen Öl der Färberdistel (Saflor, Carthamus tinctorius L.). Da es bisher jedoch an Saflor-Varianten mangelt, die an das deutsche Klima angepasst sind, konnte der inländische Verbrauch bisher nur durch Importe gedeckt werden. In einem Forschungsvorhaben der Universität Göttingen wurden verschiedene Methoden der Saflorzüchtung getestet, um langfristig standortangepasste Sorten mit hohen Ölgehalten und guter Krankheitsresistenz entwickeln zu können.

In Deutschland gibt es eine zunehmende Nachfrage nach dem ernährungsphysiologisch wertvollen Öl der Färberdistel (Saflor, Carthamus tinctorius L.). Da es bisher jedoch an Saflor-Varianten mangelt, die an das deutsche Klima angepasst sind, konnte der inländische Verbrauch bisher nur durch Importe gedeckt werden. In einem Forschungsvorhaben der Universität Göttingen wurden verschiedene Methoden der Saflorzüchtung getestet, um langfristig standortangepasste Sorten mit hohen Ölgehalten und guter Krankheitsresistenz entwickeln zu können.

Ziel des Forschungsvorhabens „Saflor als neue Ölpflanze im ökologischen Landbau - Zuchtmethodische Grundlagen und Schnellmethoden zur Qualitätsbestimmung" (BÖL-Projekt Nr. 03OE628/1) war es, methodische Grundlagen der Saflorzüchtung zu untersuchen und ein Konzept für die Züchtung vorzuschlagen. Weiterhin sollte für die Züchtung eine Methode entwickelt werden, mit der verschiedene Qualitätsparameter bei einer großen Anzahl Proben schnell und kostengünstig analysiert werden können.

Teilprojekt 1:
Entwicklung von Schnellmethoden zur züchterischen Beurteilung von Qualitätseigenschaften Als Schnellmethode für die Selektion auf höhere Ölgehalte wurde die Nah-Infrarot-Reflexions-Spektroskopie (NIRS) eingesetzt. Mit dieser Technik lässt sich eine große Probenmenge schnell und kostengünstig untersuchen. Es wurden Eichkurven für die Parameter Ölgehalt, Linolsäure-, und Ölsäuregehalt und Schalenanteil von Distelsamen-Mehl und von intakten Achänen (Distelsamen) ermittelt. In diese Kalibrationen flossen Proben aus den Jahren 2002 bis 2006 von vier verschiedenen Standorten ein.
Der Ölgehalt als wichtigstes Merkmal konnte mittels NIRS sowohl an Mehl als auch an intakten Achänen geschätzt werden. Die Bestimmung des Ölgehalts an intakten Achänen bietet den Vorteil, dass das Saatgut weiterverwendet werden kann. Die Kalibrationen für den Linolsäure- und Ölsäuregehalt sowie für den Schalenanteil waren weniger genau. Für die Bestimmung des Linolsäure- und Ölsäuregehalts könnte die NIRS-Methode genutzt werden, um eine Vorauswahl aus einer großen Anzahl von Proben zu treffen, die anschließend im Labor untersucht werden.

Teilprojekt 2:
Vergleich verschiedener Ausleseverfahren Von 2004 bis 2006 wurden drei Züchtungsmethoden getestet: die Stammbaummethode, die natürliche Selektion und die Einkornramschmethode. Die wichtigsten Zuchtziele waren ein höherer Ölgehalt und ein niedrigerer Krankheitsbefall. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:

  • Mit der Stammbaummethode wurden im Vergleich zur Kontrolle Linien mit geringerer Anfälligkeit für Köpfchenfäule und höherem Ölgehalt entwickelt.
  • Die natürliche Selektion lieferte mit geringerem Arbeitsaufwand Pflanzen mit einer ebenfalls geringeren Anfälligkeit für Köpfchenfäule und einem höheren Ertrag. Der Ölgehalt wurde durch die natürliche Selektion nicht beeinflusst.
  • Für die Züchtung von Saflor wird empfohlen, die F2- und F3-Generationen zunächst der natürlichen Selektion auszusetzen und anschließend die Nachkommen von Einzelpflanzen zu prüfen und zu selektieren. Dabei sollte neben der geringeren Krankheitsanfälligkeit vor allem der Ölgehalt im Vordergrund stehen, da dieser durch die natürliche Selektion nicht gesteigert werden konnte.

Kontakt

Prof. Dr. Heiko Becker
Georg-August-Universität Göttingen
Department für Nutzpflanzenwissenschaften
Abteilung Pflanzenzüchtung
Von-Siebold-Str. 8
37075 Göttingen
Tel. +49 551 394381
hbecker1(at)gwdg.de
www.uni-goettingen.de/de/48115.html