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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Süßlupinen für den ökologischen Landbau - Futtereignung

Lupinenschoten

Körnerleguminosen spielen im ökologischen Landbau durch ihr Stickstoffbindevermögen eine wichtige Rolle. Die Süßlupine gehört dabei neben der Ackerbohne und der Erbse zu den wichtigsten im Öko-Landbau einsetzbaren Eiweißfuttermitteln. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, Süßlupinen als Futtermittel mit hochwertiger Qualität für den ökologischen Landbau zur Verfügung zu stellen.

Körnerleguminosen spielen im ökologischen Landbau durch ihr Stickstoffbindevermögen eine wichtige Rolle. Die Süßlupine gehört dabei neben der Ackerbohne und der Erbse zu den wichtigsten im Öko-Landbau einsetzbaren Eiweißfuttermitteln. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, Süßlupinen als Futtermittel mit hochwertiger Qualität für den ökologischen Landbau zur Verfügung zu stellen.

Die damalige Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (heute Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen) untersuchte im Rahmen des Projekts "Züchterische Bearbeitung von Süßlupinen für den ökologischen Landbau - Qualitätsuntersuchungen im Hinblick auf Futtereignung" (FKZ 03OE355) auf zwei Standorten in Mecklenburg-Vorpommern (MV) und einem in Niederbayern (BY) 17 Blaue Lupinensorten und -stämme sowie zwei Weiße und zwei Gelbe Lupinensorten im ökologischen Anbau über einen Zeitraum von zwei Jahren. Während des Wachstums und der Reife wurden Krankheiten sowie morphologische und physiologische Merkmale bonitiert. Das Erntegut wurde bezüglich Ertrag, Tausendkorngewicht, Rohprotein-, Rohfett-, Stärke- und Zuckergehalt analysiert. Außerdem wurden die Proteinqualität (Aminosäurezusammensetzung) und das Fettsäurespektrum sowie der Gehalt an antinutritiven Substanzen (wie Nichtstärkepolysaccharide und Alkaloide) untersucht.

Die Blauen Lupinen erwiesen sich nach Angaben der Wissenschaftler für den Anbau im ökologischen Landbau als uneingeschränkt nutzbar. Sie zeigten eine geringe Krankheitsanfälligkeit sowie eine gleichmäßige und frühzeitige Abreife. Dagegen gab es bei den Gelben und Weißen Lupinen in MV in beiden Untersuchungsjahren erhebliche Probleme mit der Abreife.

Bei der Bewertung der Lupine als Futtermittel im ökologischen Landbau müssen nicht nur die Erträge, sondern auch die Inhaltsstoffe und damit die Futtermittelqualität beachtet werden. Die Standortunterschiede im Ertrag und in den untersuchten Qualitätsparametern waren so hoch, dass im Vergleich dazu die Sortenunterschiede fast zu vernachlässigen waren, berichten die Forschenden. Dabei traten insbesondere zwischen BY und MV gravierende Standortunterschiede auf, die wahrscheinlich auf die unterschiedlichen Bodenverhältnisse (hoher pH-Wert am Standort in BY) zurückzuführen sind.

Die sehr geringen Rohproteingehalte der Blauen Lupinen auf dem Standort in BY gegenüber den Standorten in MV wurden durch höhere Fettgehalte und höhere Gehalte an Nichtstärkepolysacchariden ausgeglichen. Stärke konnte in den untersuchten Lupinen nicht bzw. nur in Spuren (< 1%) nachgewiesen werden. Auf dem Standort in BY wurde zwar eine bessere Eiweißqualität bei den Blauen Lupinen (signifikant höhere Gehalte an schwefelhaltigen Aminosäuren) nachgewiesen, jedoch waren die Eiweißgehalte der Lupinen mit etwa 20 Prozent Rohprotein zu gering. Die Sorte Borlu, die bei Landessortenversuchen im konventionellen Landbau als proteinreich eingestuft wird, hatte im ökologischen Landbau ebenfalls sehr hohe Rohproteingehalte. Auch der Alkaloidgehalt war bei den Blauen Lupinen standortabhängig (BY < MV). Den kritischen Wert von 0,05 Prozent überschritten nur die Sorten Sonet, Bolivio und Bordako auf den Standorten in MV. Alle neuen Zuchtstämme wiesen relativ geringe Gehalte auf.

Insgesamt zeigen die umfangreichen Qualitätsanalysen nach Ansicht der Wissenschaftler, dass Lupinen einen Beitrag zur betriebseigenen Futterversorgung im ökologischen Landwirtschaftsbetrieb leisten können. Die Futtermittelqualität kann sowohl durch züchterische Maßnahmen als auch durch die Wahl geeigneter Standortbedingungen verbessert werden.

Die ermittelten Qualitätsdaten wurden außerdem zur Kalibrierung von NIR-Geräten (NIR=Nahinfrarotspektroskopie) verwendet, um für Züchtungsarbeiten eine schnelle und möglichst zerstörungsfreie Analytik bereit zu stellen. Die NIR-Technik erwies sich aus Sicht der Forschenden als geeignet, um im Züchtungsbereich ohne zeit- und kostenintensive Analytik fütterungsrelevante Inhaltsstoffe abschätzen zu können.

Kontakt

Gisela Jansen
Julius Kühn-Institut (JKI)
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz
OT Groß Lüsewitz
Rudolf-Schick-Platz 3
18190 Sanitz
Tel. +49 38209 45103
Fax +49 38209 45120<br />gisela.jansen(at)jki.bund.de
www.jki.bund.de