Die Nährstoffversorgung, insbesondere die Stickstoffversorgung, stellt eines der spezifischen Probleme des ökologischen Gemüsebaus dar. Im Rahmen eines Forschungsforhabens wurde ein Kalkulationsschema für eine bedarfsgerechte Stickstoffdüngung evaluiert.
Im Rahmen des von der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft durchgeführten Projektes "Praxiseinführung und Evaluierung eines Kalkulationsschemas zur bedarfsgerechten N-Düngung im ökologischen Freilandgemüsebau" (FKZ 02OE576) wurden auf sechs ökologisch bewirtschafteten Gemüsebaubetrieben Düngungsversuche angelegt, um ein Kalkulationsschema zur bedarfsgerechten Stickstoff-Düngung zu evaluieren. Ein weiteres Ziel war, mögliche Produktivitätssteigerungen durch bedarfsorientierte Düngung zu zeigen. Neben betriebsüblicher Düngung - meist in Form von Wirtschaftsdüngern - wurden Parzellen mit einer darüber hinausgehenden Anwendung organischer Handelsdünger sowie solche ohne Wirtschaftsdüngergaben angelegt.
Im Versuchsjahr 2003 erzielte eine Zusatzdüngung mit organischen Handelsdüngern im Mittel nur Ertragssteigerungen von elf Prozent; auch die Nutzung wirtschaftseigener Dünger zeigte wenig Wirkung auf den Ertrag. Die Autoren führen dies auf die extrem trockenen Witterungsbedingungen während des Versuchs zurück.
Insgesamt konnte das Stickstoffangebot relativ gut mit dem Kalkulationsschema abgeschätzt werden, die einzelnen Stickstoffquellen wurden in ihrer Wirkung jedoch über- bzw. unterschätzt.
Kontakt
Dr. Hermann Laber
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
Fachbereich Gartenbau und Landespflege
Söbrigener Str. 3a
01326 Dresden
Tel. +49 351 2612-768
Fax +49 351 2612-704
hermann.laber(at)pillnitz.lfl.smul.sachsen.de
www.landwirtschaft.sachsen.de/