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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Regulierung der Blutlaus im ökologischen Obstbau

Ohrwurm

Die Blutlaus hat sich in den vergangenen Jahren zum Problemschädling für den ökologischen Obstbau entwickelt und verursacht erhebliche Ertragseinbußen. Ein Forschungsvorhaben untersuchte verschiedene Regulierungsstrategien.

Die Blutlaus, die in den vergangenen Jahren verstärkt in Mitteleuropa aufgetaucht ist, hat sich zum Problemschädling für den ökologischen Obstbau entwickelt und verursacht erhebliche Ertragseinbußen. Zwar gibt es verschiedenste Nützlinge als natürliche Gegenspieler, eine wirksame Regulierungsstrategie konnte jedoch noch nicht etabliert werden.

Das Forschungsprojekt "Bekämpfung der Blutlaus (Eriosoma lanigerum Hausm.) in ökologischen Obstanlagen durch Etablierung von Ohrwürmern (Forficula auricularia L.) und Bewertung unterstützender Bekämpfungsverfahren" (FKZ 06OE325) des Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz (Kompetenzzentrum Gartenbau) hatte zum Ziel, auf Basis von Versuchsergebnissen eine betriebliche Behandlungsstrategie zur Bekämpfung der Blutlaus durch den gezielten Ohrwurmeinsatz und Ölbehandlungen zu entwickeln.

Der Einfluss der Ohrwürmer erwies sich nach Angaben der Forschenden als schwer nachweisbar, wofür sie verschiedenen Gründe nennen: Zum einen verteilten sich die Ohrwürmer über die Anlage, so dass ein Effekt in den einzelnen Varianten dadurch ausgeglichen wurde, dass die Ohrwürmer auch in der Kontrolle zu finden waren. Zum anderen waren zum Zeitpunkt der Ansiedlung schon zahlreiche andere Nützlinge wie Marienkäfer und deren Larven, Schwebfliegen- und Florfliegenlarven sowie Blutlauszehrwespen in den Anlagen anzutreffen, die ihren Teil zur Eindämmung der Blutlauspopulation beitrugen. Gerade das massenhafte Auftreten des Asiatischen Marienkäfers (Harmonis axyridids) lässt eine Überlagerung des Nützlingseinflusses vermuten, da die Asiatischen Marienkäfer eine enorme Fraßleistung zeigen.

Der Vergleich der Applikation von Öl mit dem Pinsel bzw. per Gebläsespritze zeigte bei einem hohen Befall deutliche Vorteile für das Pinseln: Die Behandlung sei direkter und wesentlich effektiver bei hohem Befall, allerdings auch zeitaufwändig und ohne Zulassung in Deutschland, berichten die Wissenschaftler. Bei niedrigem Befallsdruck zeigte eine Frühjahrsspritzung zufriedenstellende Ergebnisse. Als Maßnahme bei akutem Befall könne eine Ansiedlung von Ohrwürmern also nicht dienen, eine langfristige Förderung sei aber sinnvoll. Bei Applikation oder Pinseln von Öl als Bekämpfungsmaßnahme im Frühjahr müsse zwischen Befallsstärke und Arbeitszeitaufwand abgewogen werden.

Durch Ohrwurmkot verschmutzte Äpfel kamen vor, verursachten aber in keiner der Versuchsanlagen ökonomische Schäden. Ein Versuch zum Einfluss der mechanischen Bodenbearbeitung auf die überwinternden Ohrwürmer zeigte keinen negativen Einfluss der Bodenbearbeitung auf die Ohrwurmpopulation. Die Forscher gehen davon aus, dass die Tiere zwischen die Wurzeln der Pflanzen in den Fahrgassen ausweichen oder ihre Gelege so tief im Boden anlegen, dass sie nicht mehr von der Bodenbearbeitung beeinflusst werden.

Die Untersuchungen zum Gesundheitszustand der Ohrwürmer ergaben den Nematoden Mermis nigrescens sowie Vertreter der Raupenfliegen (Tachinidae) als Hauptparasiten. Insgesamt lag der Anteil parasitierter oder kranker Tiere zwischen drei und acht Prozent

Kontakt

Jürgen Zimmer
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz
Kompetenzzentrum Klein-Altendorf
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