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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Anbaueignung von Wintererbsen für den Öko-Landbau

Gemenge von Ebsen mit Triticale

Der Anbau von Leguminosen ist im ökologischen Landbau eine der wichtigsten Quellen für die Zufuhr von Stickstoff. Obwohl winterharte Körnerleguminosen wie etwa Erbsen einige wesentliche Vorteile mit sich bringen könnten, werden diese hierzulande kaum angebaut. Ein Forschungsvorhaben hat verschiedene Wintererbsenherkünfte auf ihre Anbaueignung für den ökologischen Landbau untersucht.

Der Anbau von Leguminosen ist im ökologischen Landbau eine der wichtigsten Quellen für die Zufuhr von Stickstoff in der Fruchtfolge. Winterharte Formen der Körnerleguminosen werden hierzulande jedoch aus verschiedenen Gründen kaum angebaut. Der Anbau winterharter Erbsen etwa könnte aber aber einige wesentliche Vorteile mit sich bringen, wie Erosionsschutz im Winter durch Bodenbedeckung, Nährstoffentzug über den Winter, geringere Auswaschungsgefahr und effektive Beikrautregulierung.

Das Forschungsvorhaben "Vergleichender Anbau verschiedener Wintererbsenherkünfte in Rein- und Gemengesaat zur Integration in das Anbausystem Ökologischer Landbau" (FKZ 03OE074) der Universität Kassel hat mehrere winterharte Erbsenherkünfte auf ihre Anbaueignung im ökologischen Landbau in Anlehnung an reguläre Sortenversuche untersucht. Dabei wurden Parameter wie Winterhärte, Ertragsleistung und Qualität für die unterschiedlichen Verwendungszwecke (Futter- und Energiepflanzen) berücksichtigt. Zweiter Schwerpunkt der Untersuchungen war die Integration der Wintererbsen in das Anbausystem Ökologischer Landbau.

In vier Vegetationsperioden wurde die Anbaueignung von vier normalblättrigen Wintererbsensorten (Assas, Cheyenne bzw. Spirit und EFB 33) und einer Sommererbse (Santana) in Rein- sowie in Gemengesaat mit Roggen bzw. Sommergetreide auf je zwei Standorten geprüft: In den Jahren 2003/04 in Frankenhausen (DFH) und Hebenshausen (HEB), Universität Kassel und 2004/05 bis 2006/07 in Frankenhausen und Waldhof (WH, FH Osnabrück). Dabei wurden die Winterhärte sowie die Erträge und Qualitäten bei einem Grünschnitt zu Blühbeginn und zum Korndrusch ermittelt.

Für alle Standorte wiesen die Herkünfte und die EFB 33 eine ausreichende Winterhärte auf, während dagegen bei Assas und Cheyenne eine ungenügende Winterfestigkeit bestimmt wurde. Die Biomasseerträge der normalblättrigen Wintererbsen in Reinsaat lagen in DFH bei 40–60 Dezitonnen Trockenmasse pro Hektar (dt TM/ha), in WH bei 30–50 dt TM/ha und in HEB bei 60–80 dt TM/ha.

Die Qualität wurde bei 15 bis über 20 Prozent Rohprotein und etwa 5,5 MJ NEL in der Trockenmasse analysiert. Im Gemenge wurden überwiegend signifikant höhere Erträge und signifikant geringere Qualitäten bestimmt.

Beim Korndrusch in DFH waren die Erbsenerträge der Herkünfte und der EFB 33 im Gemenge mit denen der Sommererbse in Reinsaat vergleichbar, da in je zwei Jahren gute Ertragsleistungen zwischen 30 und 40 dt/ha und geringe Ertragsmengen von unter 20 dt/ha erzielt wurden. In WH lagen die Erbsenerträge dieser Wintererbsen im Gemenge mit 15–20 dt/ha höher als bei Santana in Reinsaat mit 10–15 dt/ha. Außerdem wurden bei den Winterungen nahezu keine Probleme beim Beikrautaufkommen festgestellt, während bei Santana fast immer eine Regulierung von Hand erfolgen musste.

Die Kornqualität dieser Wintererbsen war bei den wertbestimmenden Inhaltsstoffen mindestens mit der der Santana vergleichbar, wobei bei den Winterungen aber höhere Gehalte an wertmindernden Inhaltsstoffen vorgefunden wurden.

Kontakt

Dr. Christian Schüler
Universität Kassel
Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
Tel. +49 5542 98-1570
schueler(at)wiz.uni-kassel.de