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Züchtungsprojekt zu krautfäuleresistenten Kartoffeln

©BLE, Bonn/Foto: Thomas Stephan

Kartoffelnest

Aus über 100 Kartoffelvarianten wollen Experten der Kartoffelzüchtung in einem Verbundvorhaben eine solide Basis für krautfäuleresistente Sorten schaffen.

Die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) ist die häufigste Krankheit im Kartoffelbau. Weltweit schätzt man die jährlichen Schäden durch den Erreger auf vier Milliarden US-Dollar. Konventionelle Landwirte müssen in Deutschland bis zu 19 Mal dagegen spritzen, im Ökolandbau lässt sich der Pilz meist nur mit Kupferpräparaten in Schach halten

Um die Entwicklung Phytophthora-resistenter Speisekartoffelsorten voranzutreiben, ist kürzlich im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) ein dreijähriges Züchtungsprojekt angelaufen. In dem großen Verbundvorhaben arbeiten Experten der Kartoffelzüchtung aus unterschiedlichsten Institutionen und Verbänden sowie Praktiker des Ökolandbaus zusammen. Neben dem Julius Kühn-Institut (JKI) und dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) sind verschiedene Kartoffelzüchter der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchter (GFP), mehrere Bioverbände (Naturland e.V., Bioland Beratung GmbH, Ökoring Niedersachsen e.V.) und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in die Forschungsarbeiten eingebunden. Das LfL hat zudem die Koordination des Projektes übernommen. Auch drei Ökobetriebe werden die Forschungsarbeiten aktiv unterstützen. Dieser partizipative Ansatz soll dazu beitragen, möglichst praxisnah zu arbeiten.

Zurzeit wachsen bereits über 100 Kartoffelvarianten auf den Versuchsflächen. Das Zuchtmaterial stammt von den beteiligten Züchtungsunternehmen. Darüber hinaus bringen auch die Forschungsinstitute vielversprechende Sorten und Zuchtstämme ein, unter anderem bis zu 250 Jahre alte Kartoffelmuster aus der Groß-Lüsewitzer Genbank. Die Forscher wollen das verfügbare Material auch für molekulare Arbeiten nutzen, um Aufschlüsse über die genetische Vielfalt der verfügbaren Kartoffelpflanzen zu gewinnen, vor allem hinsichtlich möglicher Resistenzgene. Mit dem Projekt soll eine solide Basis für die weitere Züchtung verschiedener resistenter Sorten geschaffen werden, die auch geschmacklich voll überzeugen können.

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Projektbeschreibung in Organic Eprints