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Förderpreis Ernährungskultur an Domäne Dahlem

Logo Förderpreis Ernährungskultur

Soziale Ungleichheit und Ernährung heißt das Schwerpunktthema des Förderpreises Ernährungskultur, den die Universität Kassel am 8. Dezember an die Berliner Domäne Dahlem, an die Berliner Tafel e. V. und an den Junior Slow e. V. aus München verliehen hat.

Soziale Ungleichheit und Ernährung heißt das Schwerpunktthema des Förderpreises Ernährungskultur, den die Universität Kassel am 8. Dezember verliehen hat. Mit dem ersten Preis wurde die Stiftung Domäne Dahlem ausgezeichnet, die als Landgut und Museum das Bildungsziel „Ernährung - viel mehr als Essen“ umsetzt. Der Preis ist mit 4.000 Euro ausgestattet. Den zweiten Preis teilen sich die Berliner Tafel e. V. für das Projekt „KIMBAexpress der Berliner Tafel e. V.“ und der Junior Slow e. V. aus München für das Projekt „Das Slow Mobil®“

Die Domäne Dahlem in Berlin war ein Rittergut und blickt auf eine 800-jährige landwirt­schaftliche Geschichte zurück. Heute ist die Domäne Dahlem ein Freiland-Museum für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt. Mit ihrem besucheroffenen Bioland-Bauernhof ist sie darüber hinaus Demonstrationsbetrieb des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Bedrohte Nutztierrassen und historische Kulturpflanzensorten bilden dabei einen besonderen Schwerpunkt. Die Bildungsarbeit in Landwirtschaft und Ernährung für alle Altersstufen wird als Kernziel der Domäne Dahlem formuliert. Täglich erleben Besucher aller Altersstufen „mit Kopf, Herz und Hand“ den Weg von Lebensmitteln „vom Acker bis auf den Teller“. Dr. Peter Lummel, Museumsdirektor in Dahlem, will in Ausstellungen Führungen und Workshops, in Aktionen im pädagogischen Garten und mit Experimenten und Kochaktivitäten Angebote machen, um ein bewusstes Ernährungsverhalten zu entwickeln. „Das gilt für alle Altersgruppen ebenso wie für Personen mit Migrationshintergrund, die durch gemeinsames Ernten, Kochen und Essen das Essen wieder bewusster wahrnehmen und Verbindungen zwischen Verbraucherverhalten und Gesundheit herstellen können“, so Lummel, der einen Teil seines beruflichen Werdeganges von 1990-1995 an den Staatlichen Museen in Kassel absolviert hat.

Die beiden zweiten Preisträger erhalten jeweils 2.000 Euro für ihren Ansatz, für junge Menschen Bildungsangebote in einem umgebauten Bauwagen bzw. in Eisenbahnwaggons zu machen. Die Berliner Tafel e. V. mit „KIMBAexpress“ der Berliner Tafel e. V. und Junior Slow e. V. mit „Das Slow Mobil®“ in München haben die dort stattfindenden Aktionen preislich so gestaltet, dass auch sozial benachteiligte Kinder daran teilnehmen können, um mit frischen Lebensmitteln eigene Kocherfahrungen zu gewinnen.

Der Verein „Junior Slow“ in München hat dieses Angebot von Jugendlichen für Kinder und Jugendliche konzeptionell entwickelt und umgesetzt. Slow Food wird in der Bevölkerung häufig als Idee wahrgenommen, die sich um Ernährungskultur auf hoher Ebene (Gourmet-Verein) kümmert. Bei Junior Slow aber übernehmen Jugendliche soziale Verantwortung für sozial benachteiligte Kinder - durch Ernährungsbildung in praktischer Herangehensweise.

Ein ähnliches Angebot macht der Verein „Berliner Tafel“ mit seinem KIMBAexpress. Auch hier wird Großstadtkindern das Thema Lebensmittel und deren Verarbeitung zu schmackhaften Gerichten praxisorientiert vermittelt. Lebensmittelspenden werden beim KIMBAexpress dazu genutzt, Kindern die Zubereitung von frischen Lebensmitteln zu zeigen und dann auch gemeinsam zu essen. Frische und Vielfalt sowie Saisonalität prägen das Angebot und setzen einen Kontrast zu häufig benutzten Convenience Produkten.

Das überzeugte auch die Jury des Ernährungskultur-Förderpreises. Um die Initiativen zu würdigen, hat die Firma Johannes Fehr GmbH & Co. KG als Stifterin in diesem Jahr das Preisgeld von 5.000 auf 8.000 Euro erhöht. Die Laudatio für den ersten Preis hielt Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, Vize-Präsident des Deutschen Naturschutzrings. Laudator für die beiden zweiten Preise war das neue Jurymitglied PD Dr. med. Thomas Ellrott, Institutsleiter des Instituts für Ernährungspsychologie an der Georg-August-Universität Göttingen.

Der inzwischen zum achten Mal verliehene Förderpreis Ernährungskultur wird vom Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur der Universität Kassel unter Leitung von Prof. Dr. Angelika Ploeger betreut. Er will deutschsprachige wissenschaftliche oder praxisorientierte Arbeiten sowie Projekte fördern, die einen herausragenden Beitrag zur Erforschung und Verbreitung einer nachhaltigen, zukunftsweisenden Lebensmittelerzeugung und Ernährung leisten.

Kontakt und Informationen

Universität Kassel
Prof. Dr. Angelika Ploeger
Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur
Tel. +40 5542 981712      
a.troll(at)uni-kassel.de

Johannes Fehr GmbH & Co. KG
Julia Löber
julia.loeber(at)fehr.de

Informationen zum Förderpreis Ernährungskultur