Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Bitte beachten Sie, dass die archivierten Meldungen nicht aktualisiert werden. Möglicherweise sind die Inhalte der Meldungen inzwischen nicht mehr gültig. Linkverknüpfungen können eventuell ins Leere oder auch auf inzwischen aktualisierte Inhalte führen. Danke für Ihr Verständnis!

Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Stickstoffversorgung im Ökogemüsebau

Freiland-Gemüse

Der intensiv wirtschaftende Ökogemüsebau ist auf Zufuhr von organischen stickstoffhaltigen Materialien angewiesen. Seit der BSE-Krise werden verstärkt Materialien pflanzlicher Herkunft als Alternative zu Düngern tierischer Herkunft genutzt. Ein Forschungsvorhaben hat organische Handelsdünger pflanzlicher Herkunft und Leguminosenschrote in Freilandversuchen verglichen.

Der intensiv wirtschaftende ökologische Gemüsebau ist auf Zufuhr von organischen stickstoffhaltigen Materialien angewiesen. Seit der BSE-Krise werden verschiedene organische Materialien pflanzlicher Herkunft als Alternative zu Düngern tierischer Herkunft genutzt.

Das Forschungsvorhaben "Stickstoffdynamik im ökologischen Gemüsebau im Freiland mit organischen Düngern unter besonderer Berücksichtigung von Flachabdeckungen zur Verfrühung und zur Verlängerung der Anbausaison" (FKZ 03OE031) hat organische Handelsdünger pflanzlicher Herkunft und Leguminosenschrote in Freilandversuchen verglichen und bezüglich ihrer Düngewirkung bei verschiedenen Gemüsekulturen überprüft.

Im ersten Versuchsjahr wurden in Vorversuchen im Gemüsebauversuchsbetrieb Bamberg der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim verschiedene pflanzliche Dünger, ein betriebseigener Kompost und ein Horndünger auf deren Ertragswirksamkeit getestet. In den folgenden Vegetationsperioden wurden die Stickstoff-Umsetzung verschiedener Materialien und deren Ertragswirksamkeit untersucht. Analog zu den Hauptkulturen im Versuchsbetrieb wurden Versuche in Praxisbetrieben durchgeführt. Dabei wurde mit dem Projekt „Synchronisation der N-Mineralisierung aus Mulch mit der N-Aufnahme von Freilandgemüse durch optimiertes Management einer Leguminosengründüngung“ (FKZ 03OE102) die Versuchsplanung abgestimmt und Ergebnisse ausgetauscht.

Die Ertragsergebnisse der Vorversuche bei Spinat und Weißkohl zeigten nach Angaben der Forschenden, dass verschiedene pflanzliche Dünger als Alternative zu Hornprodukten möglich sind. In den folgenden Freilandversuchen konnte eine unterschiedliche Wirkung der verwendeten Dünger bei einer frühen Kultur mit Kohlrabi (hinsichtlich Frischmasse- und N-Ertrag, Netto-N-Ausnutzung, Nmin-Gehalt) festgestellt werden. So zeichnet sich am Beispiel der Netto-N-Ausnutzung die Reihenfolge Rizinusschrot > Maltaflor®, Gelbe Lupine > Ackerbohne > Blaue Lupine ab. Es konnte ein Einfluss der Vliesabdeckung auf die Erträge, jedoch nicht auf den Nmin-Gehalt oder die Netto-N-Ausnutzung ermittelt werden.

Bei den weiteren Kulturen (Knollensellerie, Porree und Spinat) lassen sich die verwendeten Dünger nicht deutlich differenzieren, berichten die Forschenden. Eine Aufteilung von Düngergaben zeigte keine positive Wirkung. Es bestätigte sich, dass auch mit Leguminosenschroten eine Stickstoff-Versorgung von Gemüsekulturen möglich ist.

Die pflanzlichen Dünger wurden überwiegend schnell mineralisiert, was durch die hohen Nmin-Gehalte im Boden bereits kurze Zeit nach der Düngung deutlich wird. In den Brachen war teilweise ein kurzzeitiger Anstieg des mikrobiellen Stickstoffs zu verzeichnen, am deutlichsten nach der Düngung mit dem Schrot der Blauen Lupine. In Abstimmung mit dem Projekt 03OE102 ergab sich ein deutlich unterschiedliches Mineralisationsverhalten der Böden der verschiedenen Standorte.

Kontakt

Marianne Scheu-Helgert
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
Abteilung Gartenbau
An der Steige 15
97209 Veitshöchheim
Tel. +49 931 9801-0
Fax +49 931 9801-300
marianne.scheu-helgert(at)lwg.bayern.de