Ökobetriebe eignen sich gut für die Integration von Menschen, die nicht aus der Landwirtschaft stammen. Vor allem aufgrund der Betriebsstruktur und der Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten können sie auch als soziale Einrichtungen von Nutzen sein. Ein Projekt hat Strategien zur Förderung sozialer Landwirtschaft als Perspektive insbesondere für ökologisch wirtschaftende Betriebe erarbeitet.
Ergebnisse des 2008 abgeschlossenen EU-Projekts SoFar – Social Farming (Soziale Landwirtschaft – Soziale Leistungen multifunktionaler Höfe) hatten gezeigt, dass sich europaweit ökologisch wirtschaftende Betriebe im besonderen Maße für die Integration von zunächst landwirtschaftsfremden Menschengruppen eignen und genutzt werden. Im Rahmen des Projekts „Soziale Landwirtschaft auf Biobetrieben in Deutschland“ (FKZ 08OE223) hatte die Europäische Akademie für Landschaftskultur PETRARCA e.V. zum Ziel, Strategien zur Förderung sozialer Landwirtschaft als Perspektive insbesondere für ökologisch wirtschaftende Betriebe in Deutschland zu erarbeiten.
Das Projekt analysierte als Fallbeispiele zehn soziale Höfe mit unterschiedlichen Nutzergruppen (Obdachlose, Langzeitarbeitslose, Drogenkranke, Jugendhilfe u. a.), für die bisher kaum oder keinerlei Netzwerkstrukturen bestehen. Neben einem Strategiegespräch mit Experten der Ökolandbauverbände sowie Trägern Sozialer Arbeit wurde intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben (Projekt-Rundbriefe, Website www.soziale-landwirtschaft.de, Gesprächstermine und Hofbesuche, Publikationen, Tagungsbeiträge). Darauf aufbauend wurde im Oktober 2009 die Tagung „Praxis und Ziele Sozialer Landwirtschaft in Deutschland – Die Verbindung von Landbau und Sozialarbeit als Herausforderung“ veranstaltet.
Ein Fokus der Tagung mit 140 Teilnehmenden lag – neben der Vorstellung der Vielfalt Sozialer Landwirtschaft durch Praxisbeispiele – in der partizipativen Erarbeitung von Grundlagen für die Ausgestaltung einer „Deutschen Arbeitsgemeinschaft Soziale Landwirtschaft“ nach dem Vorbild der seit 2004 bestehenden europäischen Arbeitsgemeinschaft „Farming for Health“. Im Sommer hat eine zweite Projektphase begonnen, in der die weitere inhaltliche Ausgestaltung erfolgen soll.
Der Schlussbericht stellt ausführlich die Projektergebnisse dar und porträtiert anschaulich die beteiligten sozialen Höfe.
Kontakt
Dr. Thomas van Elsen
Petrarca e.V.
Europäische Akademie für Landschaftskultur Deutschland
c/o Universität Kassel, FÖL
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
Tel. +49 5542 981655
Fax +49 5542 981670
Thomas.vanElsen(at)petrarca.info
www.petrarca.info