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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Regulierung des Kleinen Fruchtwicklers im Ökoobstbau

Schadbild Apfelwickler

Seit einigen Jahren verursacht der Kleine Fruchtwickler vor allem in der Obstregion Bodensee Schäden in Ökoapfelanlagen. Ein Forschungsvorhaben hat für den Ökoobstbau zugelassene Pflanzenschutzmittel auf ihre Wirksamkeit gegen den Kleinen Fruchtwickler überprüft.

Seit einigen Jahren verursacht der Kleine Fruchtwickler (Grapholita lobarzewskii) vor allem in der Obstregion Bodensee Schäden in Ökoapfelanlagen. Die Universität Hohenheim hat im Rahmen des Projekts "Regulierung des Kleinen Fruchtwicklers im ökologischen Obstbau" (FKZ 03OE524/3) für den Ökoobstbau zugelassene Pflanzenschutzmittel getestet, die potentiell gegen Wicklerarten wirksam sind. Kooperationspartner im Forschungsvorhaben waren die Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau und der Beratungsdienst Ökologischer Obstbau.

Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass mit Quassiaextrakt bei einer Aufwandmenge von ungefähr 3 g/ha und mKh (Meter Kronenhöhe) Quassin bei einer Applikation im Normalfall Wirkungsgrade bis zu 60 Prozent erzielt werden können. Eine Zugabe von Trifolio-T/S forte als Formulierungshilfe und Netzmittel wird dabei empfohlen. Die Kosten für diese Behandlung liegen mit rund 140 Euro pro Hektar allerdings relativ hoch. Eine Variante mit einer einzigen Behandlung mit XenTari (Bacillus thuringiensis) kurz vor Eiablage zeigte in einigen Versuchen ebenfalls eine gewisse Wirkung. Die Kosten belaufen sich auf etwa 35 Euro pro Hektar. Kombinationen aus Quassia und XenTari sowie von XenTari und NeemAzal-T/S bezeichnen die Forschenden als "von Kosten und Wirkungsgrad her unattraktiv."

Eine Regulierung des Kleinen Fruchtwicklers ist nach Einschätzung der Forschenden mit den im Ökoobstbau zur Verfügung stehenden Präparaten nur in begrenztem Umfang möglich. Die erzielten Wirkungsgrade würden jedoch für eine gewisse Reduktion der Population ausreichen. Eine Kombination mit der "Verwirrungstechnik", bei der die Männchen durch ein großes Angebot an weiblichen Sexuallockstoffen desorientiert werden, bietet sich nach Meinung der Forschenden an. Für diese Technik wurde in Deutschland die Zulassung beantragt.

Kontakt

Prof. Dr. Claus P. W. Zebitz
Universität Hohenheim
Institut für Phytomedizin (360)
Otto-Sander-Straße 5
70599 Stuttgart
Tel. +49 711 459-22400
Fax +49 711 459-22408
zebitz(at)uni-hohenheim.de
www.uni-hohenheim.de