Das Kompetenzzentrum Gartenbau des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz hat Grundlagen der Regulierung von Echtem und Falschem Mehltau im ökologischen Arznei- und Gewürzpflanzenanbau erarbeitet. Vor allem im ökologischen Landbau umfasst Pflanzenschutz mehr als die Bekämpfung der Schaderreger. Daher wurden neben der Wirkung zulässiger Pflanzenschutzmittel auch der Einfluss von Pflanzenstärkungsmitteln und Kulturführung untersucht.
Die Feldversuche des Projektes „Behandlungsstrategien bei Befall mit Echtem und Falschem Mehltau an Arznei- und Gewürzpflanzen im ökologischen Anbau am Beispiel von Blütendrogen (Calendula officinalis), Blattdrogen (Mentha rotundifolia), Krautdrogen (Epilobium parviflorum) und Körnerdrogen (Pimpinella anisum)“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE144) wurden in den Jahren 2002 und 2003 durchgeführt.
Wichtige Ergebnisse im Einzelnen:
- Der Wirkstoff Kupferoxychlorid verminderte den Mehltaubefall beim Einsatz als Pflanzenschutzmittel in Anis (Pimpinella anisum).
- Das Pflanzenbehandlungsmittel „Milsana“ verbesserte den Ertrag bei Ringelblume (Calendula officinalis), Apfelminze (Mentha rotundifolia) und Weidenröschen (Epilobium parviflorum).
- Weder durch die geprüften Pflanzenstärkungsmittel noch durch die Variierung von Stickstoffversorgung und Aussaatstärke ließ sich eine Regulierung des Mehltaubefalls bei Arznei- und Gewürzpflanzen nachweisen.
- Der Erreger des Echten Mehltaus an Apfelminze (Mentha rotundifolia) wurde erstmalig artgenau bestimmt. Es handelt sich um die Spezies Erysiphe biocellata (Ehrenb.).
Aufgrund der Versuchsdauer können bislang keine Praxisempfehlungen ausgesprochen werden. Die Ergebnisse liefern jedoch Grundlagen zur Regulierung von Schaderregern im ökologischen Arznei- und Gewürzpflanzenanbau sowie zum Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln.
Kontakt
Hanna Blum
Kompetenzzentrum Gartenbau des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz
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