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Lupinen und Soja im Fokus: Öko-Feldtag in Groß Lüsewitz

Lupinenschoten

Körnerleguminosen bieten viele Vorzüge, wie etwa einen hohen Gehalt an hochwertigem Eiweiß oder einen günstigen Vorfruchtwert. Demgegenüber stehen fehlende Ertragssicherheit und ein geringerer Deckungsbeitrag im Vergleich mit anderen Kulturen. Auf dem Öko-Feldtag des Julius Kühn-Instituts stand die Frage im Mittelpunkt, welches Potenzial traditionelle Eiweißpflanzen wie die Lupine und neue Kulturen wie die Sojabohne haben.

Die Anbauflächen von Körnerleguminosen wie Lupinen, Ackerbohnen und Futtererbsen haben sich seit 2003 nahezu halbiert. Ursachen sind vor allem eine fehlende Ertragssicherheit und ein geringerer Deckungsbeitrag gegenüber anderen Kulturen. Dagegen stehen viele Vorzüge wie der hohe Gehalt an hochwertigem Eiweiß, ein günstiger Vorfruchtwert und die Auflockerung enger Fruchtfolgen.   

Auf dem Öko-Feldtag des Julius Kühn-Instituts (JKI) am 12. Juni 2012 in Groß Lüsewitz (Mecklenburg-Vorpommern) stand deshalb die Frage im Mittelpunkt, welches Potenzial traditionelle Eiweißpflanzen wie die Lupine und neue Kulturen wie die Sojabohne durch Züchtungsfortschritt zukünftig haben werden. Dazu stellten die Wissenschaftler des Instituts aktuelle Forschungsprojekte vor.

Auf den knapp 20.000 Hektar Lupinenanbaufläche in Deutschland wächst zu weit über 90 Prozent die Blaue Süßlupine. "Das liegt an ihrer geringeren Anfälligkeit für die Pilzkrankheit Anthraknose, im Vergleich zur Weißen und Gelben Lupine", begründet Dr. Brigitte Ruge-Wehling vom JKI diese Entwicklung. Die Züchtungsforscherin hat bei der Blauen Lupine eine Zuchtlinie mit hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Anthraknose identifiziert. Auch bei der Gelben Lupine konnte sie eine Form mit geringerer Anfälligkeit ausfindig machen. Studien mit ähnlichem Ziel sind auch für die Weiße Lupine geplant.

Die günstige Eiweißzusammensetzung macht die Lupine auch als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie interessant. JKI-Wissenschaftlerin Helene Beyer stellte dazu ein Projekt vor, in dem die Inhaltsstoffe der Lupine weiter züchterisch optimiert werden sollen. Wichtige Ziele sind laut Beyer vor allem niedrige Alkaloidwerte (kleiner 0,02%) und ein günstiges Verhältnis der Aminosäuren und Fettsäuremuster. Neue Perspektiven könnten sich auch durch die Nutzung von knapp 60 Varietäten der Andenlupine ergeben. Einige wüchsige Arten werden derzeit zur Biomasseproduktion geprüft. Erste Vorversuche waren mit 140 dt Trockenmasse/ha sehr vielversprechend.

Im Rahmen eines bundesweiten Sojaprojektes des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft ist Groß Lüsewitz der nördlichste Versuchsstandort. Bei den 40 im Feld geprüften Sorten lagen die Erträge zwischen 12 und 33 dt/ha. Für einen wirtschaftlichen Anbau werden etwa 27 dt/ha benötigt. Entscheidend für den Ertragserfolg außerhalb von Gunstlagen ist nach Angaben der Forscher unter anderem die Kältetoleranz der Pflanzen. Deshalb werden vor allem solche kältetoleranten Typen gesucht.

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