Entwicklung von Kriterien und Beurteilungsverfahren für die Herstellung und den Einsatz von Bio-Substraten für die Jungpflanzenanzucht im ökologischen Gemüseanbau unter besonderer Berücksichtigung der Weiterentwicklung der VO (EWG) 2092/91. (BÖL-Projekt Nr. 02OE200)
Der Bio-Landbau strebt an, Torf in Pflanzsubstraten durch den Einsatz ökologisch weniger problematische Stoffe zu ersetzen. Vor diesem Hintergrund hatte das Institut für biologisch-dynamische Forschung eine torffreie Bio-Presserde auf der Basis von Holzfaser entwickelt. Gemeinsam mit Substrat-Herstellern, Bio-Jungpflanzenproduzenten und einem Feldgemüsebetrieb arbeitete das IBDF im Rahmen des hier vorgestellten Projekts an der Umsetzung der Entwicklung in die Praxis.
Anbauversuche und Tests an einer Reihe von Substraten ergaben praktische Hinweise für Herstellung und Anwendung torfreduzierter Substrate, unter anderem:
- Mit torfreduzierten Substraten kann ein ähnlicher Ertrag erzielt werden wie mit Industriesubstraten. Wichtig ist, dass die Wahl der Stickstoffquelle für die Aufdüngung nicht zu einer negativen Beeinflussung des Pflanzenwachstums führen darf.
- Auch Industriesubstrate zeigen ein breites Spektrum an Wuchsleistungen.
- Ältere Substrate waren für die Pflanzengesundheit förderlich.
- Im Sommeranbau kann mit höheren Holzfaseranteilen gearbeitet werden als bei den sensiblen Winterkulturen.
Auf zwei Workshops und bei mehreren Betriebsbesuchen diskutierten Praktiker und Forscher die Versuchsergebnisse und mögliche Schritte zur Praxiseinführung torfreduzierter Substrate. Qualitätskriterien für die großtechnische Herstellung der Substrate wurden ausgearbeitet und mit Verbandsvertretern besprochen, um die Diskussion über eine Weiterentwicklung der Anbau-Richtlinien anzuregen.
Kontakt
Dr. Uli Johannes König
Institut für biologisch-dynamische Forschung (IBDF)
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