Die vergleichsweise niedrige Stickstoff-Versorgung kann als eines der Kernprobleme im ökologischen Landbau angesehen werden. Eine gezielte Züchtung von Triticalesorten, die den zur Verfügung stehenden Stickstoff (N) effizienter nutzen, kann somit einen Beitrag zur Steigerung der Produktivität des ökologischen Landbaus leisten.
Im Rahmen des Projektes "Triticale mit verbesserter Stickstoffeffizienz für den Ökologischen Landbau" (FKZ 03OE617) wurde die genotypische Variation für die N-Effizienz analysiert, geeignete Zuchtstrategien zur Verbesserung der N-Effizienz bestimmt und die Bedeutung der N-Aufnahme– und N-Verwertungseffizienz untersucht.
Die Feldversuche wurden an zwei ökologisch bewirtschafteten Standorten durchgeführt. An jedem Standort wurden zwei N-Stufen (gedüngt mit Hornmehl vs. ungedüngt) angelegt. Auf beiden N-Stufen wurde signifikante genotypische Variation für die erfassten Merkmale nachgewiesen. Die vorhandenen Unterschiede im aktuellen Triticalematerial sind aus Sicht der beteiligten Wissenschaftler/innen sofort für die züchterische Selektion nutzbar.
Es wurden drei Zuchtstrategien für die Verbesserung der N-Effizienz bei Triticale untersucht: Die indirekte Verbesserung (Auslese erfolgt nur auf der hohen N-Stufe), die kombinierte Verbesserung (Auslese basiert auf einem Index der gewichteten mittleren Leistung auf der niedrigen und der hohen N-Stufe) und die Auftrennung in zwei Zuchtprogramme. Entsprechend dieser Strategien wurde Triticalematerial mit unterschiedlicher Anpassung an die N-Versorgung entwickelt und im Feld geprüft. Langfristig ist eine kombinierte Selektion zu empfehlen.
Für die Verbesserung der N-Effizienz unter ökologischen Anbaubedingungen sind sowohl die N-Aufnahme als auch die N-Verwertung von Bedeutung und sollten parallel züchterisch verbessert werden. Die bei Triticale gewonnenen Erkenntnisse können nach Ansicht der beteiligten Wissenschaftler/innen auf die beiden Elternarten Weizen und Roggen übertragen werden.
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Dr. C. I. Kling
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