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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Alternativen im und zum Silomaisanbau

Maispflanze

Viele rinderhaltende Ökobetriebe bauen trotz ihres Bedarfs an einem energiereichen Grundfuttermittel keinen Silomais an, da verschiedene Anbauprobleme auftreten können. Andere Futterpflanzen sind aber meist weniger ertragreich und energieärmer; daher wächst das Interesse am Maisanbau im ökologischen Landbau. Ein Forschungsvorhaben hat Maisanbausysteme sowie Alternativen untersucht und evaluiert.

Viele Öko-Rinderbetriebe bauen trotz ihres Bedarfs an einem energiereichen Grundfuttermittel keinen Silomais an. Dies hängt u.a. mit Problemen zusammen, die bei herkömmlichen Anbausystemen auftreten können (Bodenerosion, Nitratauswaschung, aufwändige Unkrautregulierung). Zur Deckung des Energiebedarfs werden daher andere Futterpflanzen (Getreideganzpflanzensilagen) angebaut. Diese sind i.d.R. aber weniger ertragreich als der Silomais und weisen eine geringere Energiedichte auf. Daher wächst das Interesse am Maisanbau im ökologischen Landbau .

Im Projekt "Alternativen im und zum Silomaisanbau im Ökologischen Landbau" (02OE463) wurden in einem Demonstrationsvorhaben ausgewählte Silomaisanbausysteme für die landwirtschaftliche Praxis untersucht. Zudem wurden bundesweit Maisanbausystemen evaluiert und in Bezug auf unterschiedliche Parameter (Ertrag, Fruchtfolgestellung, Unkrautregulierung etc.) beurteilt.

In dem Demonstrationsvorhaben wurden vier unterschiedliche Maisanbausysteme mit den Alternativvarianten Futterrüben, Futterhirse (Ganzpflanzensilage = GPS) und Triticale-GPS verglichen. Die Maisvarianten waren den Alternativvarianten hinsichtlich des Ertrags, des Futterwertes, des Energieertrags und der Wirtschaftlichkeit z.T. sehr deutlich überlegen. Nur die Maisvariante mit engerem Reihenabstand schnitt schlechter ab und lag auf ähnlichem Niveau wie die Alternativvarianten. Das hing nach Einschätzung der Forschenden mit der höheren Bestandesdichte zusammen, die gerade in einem hinsichtlich der Witterung extremen Jahr wie 2003 zu Trockenstress und Ertragseinbußen führte. Die höhere Wirtschaftlichkeit des Maisanbaus gegenüber den Alternativvarianten sei in den höheren Erträgen, der Energiedichte und in den relativ arbeitszeitsparenden Produktionssystemen begründet.

Die bundesweite Evaluierung des Maisanbaus auf Praxisbetrieben verdeutlichte nach Angaben der Forschenden, dass der Mais im Ökolandbau eine bedeutende Rolle spiele. Die meisten Betriebe sähen die Hauptprobleme im Maisanbau in der aufwändigen Unkrautregulierung und im Vogelfraß. Hier bestehe die Notwendigkeit innovativer Lösungsansätze. Die Untersuchung der Nmin-Gehalte nach der Maisernte auf den Praxisbetrieben ergab z. T. sehr hohe Werte, die aus Sicht des Grundwasserschutzes ein Gefährdungspotenzial darstellten. Hier bestehe auf den Betrieben vielfach Optimierungsbedarf beim Stickstoffmanagement, das auch zu höheren Erträgen führen könne. Ferner müsse auf vielen Betrieben mehr Gewichtung auf bodenschützende Anbauverfahren gelegt werden, da dort das Problem der Bodenerosion relativ hoch sei. Dazu seien ökologisch wie ökonomisch verträgliche Lösungskonzepte gefragt.

Kontakt

Dr. Rüdiger Graß
Universität Kassel, FB 11
FG Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe
Steinstraße 19
37213 Witzenhausen
Tel. +49 5542 981312
grass(at)wiz.uni-kassel.de