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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Regulierung des Erbsenwicklers in Gemüse- und Körnererbsen

Erbsenpflanzen auf dem Feld

Der Befallsdruck durch den Erbsenwickler hat in den letzten Jahren mit zunehmendem Erbsenanbau in allen Anbaugebieten stark zugenommen. Die Larve des Kleinschmetterlings Cydia nigricana ist heute einer der Hauptschädlinge im Erbsenanbau. Ein Forschungsvorhaben hat ein Regulierungskonzept für den Erbsenwickler entwickelt.

Der Befallsdruck durch den Erbsenwickler hat in den letzten Jahren mit zunehmendem Erbsenanbau in allen Anbaugebieten stark zugenommen. Die Larve des Kleinschmetterlings Cydia nigricana ist heute einer der Hauptschädlinge im Erbsenanbau. Ein Forschungsvorhaben hat ein Regulierungskonzept für den Erbsenwickler entwickelt.

Im Projekt "Entwicklung eines situationsbezogenen Konzeptes zur Regulation des Erbsenwicklers in Gemüse- und Körnererbsen" (FKZ 05OE025) hat die Universität Kassel in Kooperation mit der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft und dem niedersächsischen ÖKORING ein Konzept zur Risikobewertung des Erbsenwicklerbefalls erarbeitet, das sowohl präventive Maßnahmen als auch eine bedarfsgerechte Option zur Direktbekämpfung einbezieht.

Die Daten zur Beurteilung von Risikolagen wurden in Erbsenanbaugebieten mit Schwerpunkt auf ökologischem Landbau in Hessen und Sachsen erfasst. Die Risikobewertung schätzte die Schlaggefährdung durch den Erbsenwickler innerhalb der Anbaugebiete mittels zeitlich-räumlicher Analysen ab und berücksichtigte dabei phänologische Daten zu Erscheinen, Flugaktivität und Entwicklung des Erbsenwicklers in Abhängigkeit von Temperatur und Photoperiode. Basierend auf der Risikobewertung sollen Entscheidungen zum Einsatz ökologischer Regulierungsverfahren getroffen werden können. Die Regulierung des Erbsenwicklers wurde in einem Parzellenversuch mit den präventiven Maßnahmen Sortenwahl und Aussaatzeitpunkt und mit einer bedarfsgerechten Direktbekämpfung untersucht.

Als Ergebnis definierten die Wissenschaftler die wesentlichen Faktoren, die für eine Risikobewertung zum Erbsenwicklerbefall notwendig sind, folgendermaßen:

  • ein zeitlich-räumlicher Zusammenhang zwischen den vorjährigen Erbsenflächen und dem Erbsenwicklerauftreten im Folgejahr
  • ein Einfluss von Photoperiode und Temperatur auf die Entwicklung der Überwinterungsstadien von C. nigricana, sowie Erscheinen und Flugaktivität der adulten Erbsenwickler
  • eine Steuerung der zeitlichen Koinzidenzvermeidung von empfindlichen Entwicklungsstadien der Erbsenpflanze und dem Erbsenwicklerauftreten durch Sortenwahl und Aussaatzeitpunkt

Der Einsatz einer Pyrethrin-Rapsöl Formulierung hat eine variable Wirkung in der Regulierung des Erbsenwicklers gezeigt. Der Befall konnte nur bei geringem Befallsdruck unterhalb der sehr niedrigen Schadtoleranzgrenze von 0,5 Prozent geschädigter Ernteerbsen gehalten werden; bei einer starken Schädlingsdichte konnte keine ausreichende Befallsreduktion erreicht werden.

Kontakt

Dr. Helmut Saucke
Universität Kassel
Ökologischer Pflanzenschutz/Entomologie
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
Tel. +49 5542 981559
Fax +49 5542 981564
hsaucke(at)wiz.uni-kassel.de
www.wiz.uni-kassel.de