Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Bitte beachten Sie, dass die archivierten Meldungen nicht aktualisiert werden. Möglicherweise sind die Inhalte der Meldungen inzwischen nicht mehr gültig. Linkverknüpfungen können eventuell ins Leere oder auch auf inzwischen aktualisierte Inhalte führen. Danke für Ihr Verständnis!

Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zu 100 % Bio-Fütterung von Legehennen veröffentlicht

Bio-Legehennen am Futterband

Mit dem Ziel, Futterrationen aus 100 % ökologisch erzeugten Futtermittelkomponenten für die Fütterung von Legehennen zu entwickeln, haben Wissenschaftler des Versuchs- und Beratungsrings Ökologischer Landbau Schleswig-Holstein e. V. (Ökoring) und der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Fütterungsversuche mit Legehennen durchgeführt.

Mit dem Ziel, Futterrationen aus 100 % ökologisch erzeugten Futtermittelkomponenten für die Fütterung von Legehennen zu entwickeln, haben Wissenschaftler des Versuchs- und Beratungsrings Ökologischer Landbau Schleswig-Holstein e. V. (Ökoring) und der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Fütterungsversuche mit Legehennen durchgeführt.

In dem Projekt „Entwicklung von Futterrationen für 100%tige Biofütterung von Freilandlegehennen unter besonderer Berücksichtigung von Raps- und Leinkuchen, optimierter Grundfuttereinsatz (Silage) und anderen Eiweißpflanzen (BÖL-Projekt Nr. 03OE434)“ wurden an zwei Standorten die Auswirkungen sechs verschiedener Futterrationen auf die Tiergesundheit, den Futterverbrauch, die Legeleistung, die Eiklassenverteilung und die Eiqualität verschiedener Legehennenherkünfte (Lohmann LSL, Silver und Tetra) untersucht. Eingesetzt wurden ausschließlich Futterrationen aus 100% ökologisch hergestellten, betriebseigenen Futtermittelkomponenten.

Da der Gehalt der Aminosäure Methionin in der ökologischen Legehennenfütterung zumeist ein limitierender Faktor ist, wurden verschiedene heimische Eiweißträger (u.a. Raps, Sommerwicke, blaue Lupine, Leinen, Kürbiskerne) in die Futterrationen integriert. Zudem wurde eine Rauhfuttergabe in Form von Silage berücksichtigt. Besonders Rapskuchen weist ein günstiges Aminosäurenmuster auf, kann bei Braunlegern aber einen Fischgeschmack der Eier verursachen, so dass diese Eier nicht mehr verkaufsfähig sind. Um diesen Fischgeschmack zu vermeiden wurde in der Regel thermisch behandelter Rapskuchen verwendet.

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

  • Von den im Projekt abschließend untersuchten Futtervarianten erwies sich in Bezug auf die Gewichtsentwicklung und die Legeleistung keine Kombination als praxistauglich.
  • Futterrationen mit Körnerleguminosen, die hohe Vicin- und Convicinkonzentrationen aufwiesen, wurden von den Legehennen nicht gefressen. Insbesondere bei der Sommerwicke kam es zu Futterverweigerungen. Hier wird der Einsatz vicin-/convicinarmer Sorten empfohlen.
  • An einem Standort führte die Verfütterung von Silage zu vermehrten Tierabgängen durch Kropfwickler. Die Silagefütterung wurde daraufhin eingestellt. - Rationen mit Rapskuchen erzeugten ein für die menschliche Ernährung positives Fettsäuremuster in den Eiern. Der Anteil an großen Eiern stieg - anders als aufgrund von Fütterungsversuchen mit Sojakuchen erwartet - nicht an. Die Eigewichte fielen gegenüber der Kontrollgruppe niedriger aus.
  • Bei der Variante mit dem thermisch behandelten Rapskuchen konnten – anders als beim Einsatz unbehandelter Rapskuchen – keine sog. Fischgeruchseier nachgewiesen werden.
  • Die verwendeten Futtervarianten hatten keine Auswirkungen auf die Tiergesundheit. Unterschiede in der Tiergesundheit waren signifikant mit den Herkünften korreliert.

Kontakt

Dipl.-Ing.agr. Romana Holle
Versuchs- und Beratungsring Ökologischer Landbau Schleswig-Holstein e. V.
Am Kamp 9 
24783 Osterrönfeld 
Tel. +49 4322/699833 
romanaholle(at)foni.net