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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur biologischen Reblauskontrolle veröffentlicht

Rotwein-Trauben kurz vor der Ernte

Seit Jahren gewinnt die Reblaus als Schädling weltweit an Bedeutung. Im ökologischen Weinbau werden in ganz Deutschland deutliche Minderungen in der vegetativen Leistung kompletter Rebanlagen durch Reblausbefall beobachtet; Tendenz steigend. Ziel eines Forschungsprojektes war es, die Möglichkeiten einer biologischen Reblauskontrolle durch den Pilz Metarhizium anisopliae zu untersuchen.

Seit Jahren gewinnt die Reblaus als Schädling weltweit an Bedeutung. Im ökologischen Weinbau werden in ganz Deutschland deutliche Minderungen in der vegetativen Leistung kompletter Rebanlagen durch Reblausbefall beobachtet; Tendenz steigend. Ziel eines Forschungsprojektes war es, die Möglichkeiten einer biologischen Reblauskontrolle durch den Pilz Metarhizium anisopliae zu untersuchen.

Reblausbefall an Wurzeln von Unterlagsreben kann zu vorzeitigem Blattfall, reduziertem Triebwachstum sowie Ertrags- und Qualitätsverlusten bis hin zum Absterben der Rebstöcke führen und damit erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Derzeit sind keine chemischen oder biologischen Pflanzenschutzmittel zur Reblauskontrolle verfügbar. Als einzige Maßnahme werden reblaustolerante Unterlagssorten eingesetzt, die jedoch auch immer häufiger eine Reblausschädigung aufweisen.

Andererseits wurden in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung des Einsatzes von Nutzorganismen erzielt. Im Rahmen des Projektes "Evaluierung von Möglichkeiten zur biologischen Kontrolle der Reblaus durch den entomophagen Pilz Metarhizium anisopliae im ökologischen Weinbau" (FKZ 03OE001) sollte ein neuer Regulierungsansatz für den ökologischen Weinbau aufgegriffen werden.

Innerhalb des Projektes wurden auf einer biologisch bewirtschafteten Versuchsfläche die Effektivität, die Bodenpersistenz und die Einflüsse auf Non-Target-Organismen von Metarhizium anisopliae untersucht. Hierbei wurden mit Metarhizium behandelte Versuchsparzellen mit unbehandelten bzw. mit steriler Gerste behandelten Parzellen verglichen. Die Befallshäufigkeit der Rebstöcke mit Reblaus war dabei auf den mit Metarhizium behandelten Parzellen im Bereich der Fahrgasse signifikant geringer. Auch die Befallsintensität war signifikant reduziert. Zwei Monate nach der Applikation wurden für eine biologische Schädlingsbekämpfung ausreichende Dichten im Bereich der Fahrgasse festgestellt. Fünf Monate nach der Applikation wurden erhöhte Metarhizium-Dichten auch im Unterstockbereich auf den behandelten Parzellen gemessen.

Bei den durchgeführten Non-Target-Untersuchungen konnten im Versuchsvarianten-Vergleich keine signifikanten Änderungen der Abundanz oder der Diversität bei Bodeninvertebraten (Ordnungen Edaphon gesamt, Collembolen-, Carabiden- und Regenwurmarten) festgestellt werden. Auch bei den untersuchten konspezifischen Pilzzönosen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten festgestellt. Bei den oenologischen Begleituntersuchungen (Ertrag, Beerengewicht, Grad Brix, Most-pH) zeigten sich ebenfalls keine Unterschiede zwischen den untersuchten Versuchsvarianten.

Kontakt

Prof. Dr. Ernst H. Rühl
Forschungsanstalt Geisenheim
Institut für Weinbau und Rebenzüchtung
Von-Lade-Straße 1
65366 Geisenheim
Tel. +49 6722 502-121
e.ruehl(at)fa-gm.de