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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Tomaten für den Ökofreilandanbau

Mann mit Kiste Tomaten

Tomaten gehören in Deutschland zu den wichtigsten Gemüsesorten; der Großteil des hiesigen Bedarfs wird importiert. Ein wesentlicher begrenzender Faktor für die Ausweitung der inländischen Produktion ist die Kraut- und Braunfäule. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, im ökologischen Anbau von Freilandtomaten durch ein verbessertes und erweitertes Sortenspektrum wieder sichere Erträge zu erzielen.

Tomaten gehören in Deutschland zu den wichtigsten Gemüsesorten; dabei wird der Großteil des hiesigen Bedarfs importiert. Ein wesentlicher begrenzender Faktor für die Ausweitung der inländischen Produktion ist die Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans), die im Freilandanbau erhebliche Probleme verursacht.

Ziel des Projekts "Tomaten für den ökologischen Anbau im Freiland - Züchtungsmethodik und regionale Sortenentwicklung" (FKZ 08OE001) der Abteilung Pflanzenzüchtung an der Georg-August-Universität Göttingen war die Züchtung von Sorten für den ökologischen Anbau im Freiland. 2008 wurden die besten Zuchtlinien im Vergleich mit Standardsorten in Mittel- und Norddeutschland geprüft. Die Ergebnisse für Ertrag, Frühzeitigkeit, Ernteperiode und Fruchtqualität waren positiv. Die besten Linien decken ein Spektrum von 20 bis 40 Gramm Fruchtgewicht ab.

Die Korrelation von Feldresistenz gegen Phytophthora mit niedrigem Fruchtgewicht bleibt ein begrenzender Faktor. Vier Kreuzungen "großfrüchtig/geringe Feldresistenz" x "kleinfrüchtig/hohe Feldresistenz" wurden in der F2-Generation analysiert. Die Korrelation von Ertrag und Fruchtgewicht war in drei Kreuzungen positiv, die Korrelation von Fruchtzahl und Fruchtgewicht war nur in zwei Fällen negativ. Kreuzungen ohne negative Korrelation zwischen Fruchtzahl und Fruchtgewicht könnten nach Einschätzung der Forschenden Selektionsmöglichkeiten für ein höheres Ertragspotenzial bieten. Phytophthora-Infektionen traten witterungsbedingt unerwartet wenig auf. Die am Projekt beteiligten Wissenschaftler halten weiterführende Untersuchungen für notwendig um zu klären, ob großfrüchtige Genotypen generell eine geringere Phytophthora-Feldresistenz aufweisen.

Die Wissenschaftler diskutierten den züchterischen Bedarf mit Fachleuten aus Züchtung, Jungpflanzenproduktion, Tomatenproduktion, Naturkost Großhandel, Beratung und Saatguthandel. Als Hemmnisse der Verbreitung ökologischer Sorten wurden das Saatgutrecht, zu kleine Zuchtprogramme und ungenügende Vermarktungsstrukturen identifiziert.

Kontakt

Prof. Dr. Heiko C. Becker
Georg-August-Universität Göttingen
Department für Nutzpflanzenwissenschaften
Abteilung Pflanzenzüchtung
Von-Siebold-Straße 8
37075 Göttingen
Tel. +49 551 394381
Fax: +49 551 394601
hbecker1(at)gwdg.de
www.uni-goettungen.de