Der ökologische Landbau wird in Deutschland seit 1989 bundesweit mit öffentlichen Mitteln gefördert. In den letzten 15 Jahren wurde die Palette an Fördermaßnahmen zunehmend verbreitert und erstreckt sich mittlerweile auf die gesamte Wertschöpfungskette. Diese Maßnahmen sind komplex und vielfältig und nicht zuletzt durch die föderale Struktur ständigen Änderungen unterworfen; hier den Überblick zu wahren, ist nicht einfach.
Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens „Förderung des ökologischen Landbaus in Deutschland: Stand, Entwicklung und internationale Perspektive“ (BÖL-Projekt Nr. 05OE015) ein Überblick über Bundes- und Länderförderungsmaßnahmen erstellt. Die Ergebnisse werden in dem Sonderheft 295 der Landbauforschung Völkenrode ausführlich dargestellt. Unterschieden wird dabei zwischen Fördermaßnahmen im Bereich der Urproduktion, der Verarbeitung und Vermarktung, der Außer-Haus-Verpflegung, der Verbraucherkommunikation und bereichsübergreifenden Maßnahmen (z.B. Forschung und Entwicklung).
Ziel der Studie war es, erstmals einen umfassenden Überblick über die von Bund und Ländern durchgeführten Fördermaßnahmen zur Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland zu geben und diese in eine internationale Perspektive einzuordnen. Die Studie basiert vornehmlich auf Daten, die bei den zuständigen Ministerien des Bundes und der Länder erhoben wurden. Betrachtungszeitraum ist 1996 bis 2004 (2005).
Der Blick auf die Förderpolitik anderer EU-Länder macht deutlich, dass die flächenbezogene Förderung hinsichtlich der Höhe der eingesetzten Finanzmittel nach wie vor in den allermeisten Ländern den höchsten Stellenwert hat. Wie Deutschland bieten auch alle anderen EU-Länder neben der Flächenförderung weitere Fördermaßnahmen an. Daraus lässt sich folgern, dass der ökologische Landbau inzwischen EU-weit zu einem etablierten Gegenstand der Agrarpolitik geworden ist.
Die abschließenden Analysen zum Stellenwert der Förderung zeigen, dass aus Sicht der meisten deutschen Öko-Landwirte die Förderung des ökologischen Landbaus – speziell die flächenbezogene Öko-Prämie – eine sehr hohe Bedeutung hat. Der Vergleich der verschiedenen Förderbudgets im Agrarbereich verdeutlicht, dass die spezifische Förderung des Öko-Landbaus nicht besonders aus dem Umfeld vergleichbarer Ausgaben im In- und Ausland herausragt.
Kontakt
Dr. Hiltrud Nieberg
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
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