Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel werden gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten, wie etwa Falscher Mehltau an Weinrebe oder Kraut- und Knollenfäule an Kartoffel, angewendet. Im ökologischen Anbau gehören sie zur den erlaubten Mitteln. Wegen der zu erwartenden Anreicherung des Metalls im Boden möchten nicht nur Biobauern den Kupfereinsatz weiter reduzieren. EU-weit wird das Ziel verfolgt, Kupferpräparate in der Landwirtschaft langfristig durch Alternativen zu ersetzen. Die EU hatte deshalb ein internationales Projekt zum Kupferersatz ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt das Projekt CO-FREE, ein Konsortium von 21 Partnern aus 11 europäischen Ländern, das vom Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniert wird.
Bis Mitte 2016 werden nun Vertreter verschiedener renommierter Forschungseinrichtungen und Experten für Feldversuchsanstellung aus ganz Europa mit kleinen und mittelständischen Unternehmen, darunter viele Mitglieder der „International Biocontrol Manufacturers' Association“ (IBMA), zusammenarbeiten. Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, Strategien für die vier wichtigsten Kulturen bei der Kupferanwendung im ökologischen Anbau zu entwickeln: Apfelschorf, Falscher Mehltau der Rebe, Braunfäule an Tomate sowie Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffel. CO-FREE setzt dabei auf eine Kombination aus alternativen Präparaten, angepassten und weiterentwickelten Prognosemodellen, toleranten Sorten und unterschiedlichen Anbausystemen. Diese reichen von den gängigen Systemen mit Hochertragssorten bis hin zur extensiven Form der „Agro-Forestry“. Ein weiterer Teilaspekt des Projektes ist die Entwicklung neuer Züchtungsziele. Begleitet werden die Arbeiten im Projekt von ökologischen Studien und sozio-ökonomischen Untersuchungen, die für die spätere Praxisumsetzung der Ergebnisse wichtig sind. Hier geht es z.B. um die Frage, wie die Verbraucherakzeptanz gegenüber neuen Sorten erhöht werden kann. Die jetzt freigeschaltete Homepage www.co-free.eu hält nähere Informationen für Praktiker, Berater und andere Interessierte bereit.
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Quelle: Pressemitteilung des JKI