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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Regulierung des Falschen Mehltaus im Öko-Gemüsebau

Zwiebelpflanzen

Im Öko-Gemüsebau führt der Falsche Mehltau bei vielen Kulturarten zu hohen Ertragsverlusten. Zurzeit sind weder genügend wirksame Resistenzen bekannt noch gibt es geeignete Anbautechniken, die einen ausreichenden Schutz gegen Mehltaupilze bieten. Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln mit einer effektiven Wirkung gegen Falschen Mehltau wäre eine mögliche Lösung des Problems. In einem Forschungsvorhaben wurde die Wirksamkeit verschiedener Pflanzenstärkungsmittel untersucht.

Im Öko-Gemüsebau führt der Falsche Mehltau (Bremia lactucae) bei vielen Kulturarten zu hohen Ertragsverlusten. Zurzeit sind weder genügend wirksame Resistenzen bekannt noch gibt es geeignete Anbautechniken, die einen ausreichenden Schutz gegen Mehltaupilze bieten. Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln mit einer effektiven Wirkung gegen Falschen Mehltau wäre eine mögliche Lösung des Problems. In einem Forschungsvorhaben wurde die Wirksamkeit verschiedener Pflanzenstärkungsmittel untersucht.

In dem Projekt "Regulierung Falscher Mehltau Pilze an Gemüsekulturen im ökologischen Landbau am Beispiel von Salat und Zwiebeln" (FKZ 02OE514) wurde in Gewächshaus- und Freilandversuchen die Wirksamkeit von Pflanzenstärkungsmitteln getestet und die Rentabilität einer Anwendung überprüft. Ein weiteres Ziel des Projektes war der Nachweis der Kontamination von Saat- und Pflanzgut mit Falschem Mehltau. Das Forschungsvorhaben wurde durch das Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ), Abteilung Pflanzengesundheit, in Kooperation mit Agrarum (Büro für Agrar-Umwelt-Konzepte) und der Trifolio-M GmbH betreut.

In den Gewächshausversuchen wurde die protektive Wirkung einiger Pflanzenstärkungsmittel (Elot-Vis, Mycosin, Steinhauers Mehltauschreck, Neudovital, Trifolio Agro, Trifolio FU 08 und Frutogard) an Zwiebeln, Salat, Gurke und Radies untersucht. Die kurative Wirkung gegen Mehltau wurde an Zwiebeln getestet. Die Freilandversuche wurden auf der Versuchsstation des IGZ, den Versuchsfeldern der Trifolio-M GmbH und auf Praxisbetrieben an Steckzwiebeln, Salat und Radies (nur IGZ) durchgeführt. Zur Untersuchung der Pflanzgutübertragbarkeit von Falschem Mehltau wurden vier Steckzwiebelpartien überprüft. Für die Versuche zur Saatgutübertragbarkeit wurde Saatgut von jeweils fünf bis neun Sorten von Salat, Zwiebeln, Kohlrabi, Blumenkohl und Gurken geprüft.

Im Gewächshaus bei mittlerem Befallsdruck verminderten einige Pflanzenstärkungsmittel bei präinfektioneller Applikation den Befall mit Falschem Mehltau signifikant. Die Wirkung der Pflanzenstärkungsmittel war von der Kulturart abhängig. An Zwiebeln wirkte Trifolio FU-08 und Elot-Vis, an Salat und Gurke Frutogard, bei Radies Steinhauers Mehltauschreck und Neudovital. Bei einer postinfektionellen Applikation an Zwiebeln konnte keines der geprüften Pflanzenstärkungsmittel die Befallsstärke und die Befallshäufigkeit signifikant verringern.

In den Freilandversuchen an Zwiebel, Salat und Radies hatte keines der geprüften Pflanzenstärkungsmittel eine ausreichende Wirkung gegen Falschen Mehltau. Die Anwendung der Präparate kann daher aus Sicht der Forschenden für den ökologischen Gemüsebau nicht empfohlen werden. Bei dem Vergleich der Freilandversuche an Zwiebeln auf unterschiedlichen Standorten zeigte sich, daß die Standortbedingungen mit den kleinklimatischen Besonderheiten einen deutlichen Einfluß auf den Epidemieverlauf haben. Demgegenüber spielen pflanzenbauliche Parameter wie Bestandesdichte und Umfang der Beregnung eine untergeordnete Rolle.

Hervorzuheben ist die Bedeutung von infiziertem Saat- und Pflanzgut. In den Untersuchungen zur Saat- und Pflanzgutübertragbarkeit wurden an zwei Steckzwiebelpartien Infektionsraten von 0,1 und 1 Prozent sowie an zwei Salatsorten von 0,02 bzw. 0,06 Prozent gefunden. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass für beide befallene Saatgutpartien Resistenzen gegen Falschen Mehltau ausgewiesen sind. Auch Sorten mit aktuellen Resistenzgenen gegen Falschen Mehltau können somit samenbürtige Pilzerreger tragen und als Quelle für die Verbreitung neuer Mehltaurassen angesehen werden. Die geringen Infektionsraten erschweren den Nachweis und führen zur Unterschätzung dieser Infektionsquelle.

Kontakt

Dr. Roxana Djalali Farahani-Kofoet
Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.
Abteilung Pflanzengesundheit
Theodor-Echtmeyer-Weg 1
14979 Großbeeren
Tel. +49 33701 78235
Fax +49 33701 55391
KofoetR(at)igzev.de
www.igzev.de