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FiBL: Bioackerbau schont das Klima

Agrarbiotop

Erkenntnisse aus einem Langzeitversuch des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) zeigen, wie der Ökolandbau seine Klimagas-Bilanz weiter verbessern kann.

Am 8. Juni präsentierte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) auf dem Schlatthof in Aesch (Schweiz) die Resultate der Versuche „Klimaneutraler Acker- und Gemüsebau“, die im Herbst 2002 starteten. Die Versuche werden vom Coop Fonds für Nachhaltigkeit unterstützt.

Ökolandwirte arbeiten mit einer ganzen Reihe von klimaschonenden Maßnahmen. Sie setzen Mist, Kompost und Gründünger ein und verzichten auf energieintensive synthetische Dünger. Das FiBL untersuchte, wie mit einer bodenschonenden Bearbeitung der Ökolandbau noch klimafreundlicher gestaltet werden kann. Bodenschonend heißt, den Boden nicht zu tief zu bearbeiten - eine besondere Herausforderung für den Ökolandbau, dient doch die tiefe Bodenbearbeitung auch der Unkrautregulierung. 

Der 2002 gestartete Versuch in Frick zeigte nach anfänglichem Ertragsrückgang gute Erfolge. „Die Resultate aus diesem Langzeitversuch sind sehr ermutigend“, freut sich Studienleiter und Bodenspezialist Paul Mäder vom FiBL. „Die reduziert bearbeiteten Böden wiesen 17 Prozent mehr Humus und 37 Prozent mehr Bodenmikroorganismen auf.“ Auch die Erträge stiegen nach anfänglichem Rückgang. „Die Ertragssicherheit ist verbessert“, sagt Mäder. Die Zunahme des Humusgehaltes im Boden entspricht nach Angaben des FiBL einem Klimaminderungspotenzial von zwei Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent pro Hektar und Jahr. Weil die Produktionskosten konstant blieben, lohne sich die reduzierte Bodenbearbeitung auch finanziell, sagt Paul Mäder. Kurz: die reduzierte Bodenbearbeitung fördere die Bodenfruchtbarkeit, schone das Klima und bedeute keine Mehrkosten für den Landwirt.

Nun soll sich der Fricker Versuch bewähren und in Zusammenarbeit von Bauern, Beratern und Forschern sollen optimierte Systeme gemeinsam erarbeitet und in die Praxis umgesetzt werden. Weitere Versuche laufen auf rund einem Dutzend Betrieben im Mittelland und in der Westschweiz. In der Umstellungszeit verzeichneten die Betriebe zwischen fünf und acht Prozent Minderertrag. Zweijährige Resultate aus Muri (Kanton Bern) und Aesch (Kanton Basel-Landschaft) deuten nach Aussagen der Forscher darauf hin, dass bei reduzierter Bodenbearbeitung der Ertrag durch Düngung und Sortenwahl verbessert werden kann. Auch Unkraut bleibe eine Herausforderung.

Urs Niggli, Direktor des FiBL: „Durch die Erhöhung der Humusgehalte und Verminderung des Energieverbrauchs durch Dünger und Pflanzenschutzmittel wollen wir die Klimagas-Bilanz der Landwirtschaft auf Null bringen. Damit würde ein wichtiger Verursacher von klimaschädlichen Gasen zum nachhaltigsten Wirtschaftszweig der Gesellschaft und die Biobauern würden zu den Schrittmachern der Zukunft.“

Kontakt

Quelle: Medienmitteilung des FiBL