Seit 2001 gibt es in Niedersachsen eine Naturschutzberatung für ökologisch wirtschaftende Betriebe. Ein Projekt hatte zum Ziel, das Konzept der einzelbetrieblichen Naturschutzberatung für den Öko-Landbau bundesweit zu etablieren.
Ziel des Projekts „Naturschutzberatung für den Ökologischen Landbau – Entwicklung und Optimierung von Beratungsansätzen für die Integration von Naturschutzzielen auf Biohöfen“ (FKZ 03OE282) war, bundesweit Aktivitäten zur Einrichtung einzelbetrieblicher Naturschutzberatung für Bio-Betriebe zu unterstützen und weiterzuentwickeln.
Seit 2001 gibt es in Niedersachsen eine Naturschutzberatung für ökologisch wirtschaftende Betriebe, die die anbautechnisch und betriebswirtschaftlich orientierte Spezialberatung ergänzt und Landwirte unterstützt, die Naturschutzmaßnahmen auf ihren Betrieben umsetzen wollen. Dieser Beratungsansatz wurde im Rahmen des im Dezember 2003 abgeschlossenen Projekts 02OE459 „Naturschutzberatung für den ökologischen Landbau – eine Projektstudie zur Integration von Naturschutzzielen auf Biohöfen“ evaluiert. Im Verlauf dieses Vorhabens wurde deutlich, dass die Rahmenbedingungen für eine Naturschutzberatung in den Bundesländern stark unterschiedlich sind. Eine Institutionalisierung in weiteren Bundesländern erfordert daher eine individuelle organisatorische und konzeptionelle Gestaltung des Angebots, war das Fazit der Forschenden.
An dieser Stelle knüpfte das Projekt 03OE282 an: Eine Koordinationsstelle stand als Impulsgeber und Ansprechpartner für Akteure (Behördenvertreter, Ökolandbauverbände, Beratungsinstitutionen…) zur Einrichtung Bundesländer-spezifischer einzelbetrieblicher Beratungsansätze für Bio-Betriebe zur Verfügung. Die im Rahmen des Projektes eingerichtete Website www.naturschutzberatung.info und ein Newsletter sollten die Vernetzung der Akteure und den Informationsaustausch unterstützen.
Das Ziel, das Konzept der einzelbetrieblichen Naturschutzberatung für den Öko-Landbau bundesweit zu etablieren, konnte nach Aussage der Forschenden nicht zum Erfolg geführt werden. Als hinderlich bei der Einrichtung weiterer Beraterstellen erwies sich die starke Kürzung von Mitteln aus der "2. Säule" im Kontext der EU-Agrarpolitik. Dennoch konnten aus Sicht der Forschenden Teilerfolge erzielt werden: In Nordrhein-Westfalen wurde eine Beraterstelle nach niedersächsischem Vorbild etabliert. Neben der Unterstützung von Initiativen und Einzelpersonen in ganz Deutschland sind in Thüringen und Rheinland-Pfalz Elemente des einzelbetrieblichen Naturschutzberatungs-Konzepts in neue Landesprogramme eingeflossen. Auch das durch die Projektaktivitäten initiierte „Netzwerk Naturschutzberatung“ hat sich nach Einschätzung der Forschenden etabliert und wird über die Projektlaufzeit hinaus als Austauschforum und Kontaktbörse Bestand haben.
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Dr. Thomas van Elsen
Universität Kassel
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