Bedeutung von Regionalsorten im Getreidebau
(BÖL-Projekt Nr. 02OE494)
Im Vergleich zum konventionellen Landbau müssen regionale Unterschiede von Klima und Bodenbeschaffenheit im ökologischen Landbau stärker berücksichtigt werden. Die bereits bestehenden Winterweizensorten und –zuchtstämme aus biologisch-dynamischer Züchtung sind jeweils an bestimmte regionale Bedingungen angepasst.
In einem einjährigen Versuch unter Koordination des Keyserlingk-Instituts wurden biologisch-dynamische Winterweizensorten (im folgenden als "Öko-Sorten" bezeichnet) mit Sorten aus konventioneller Züchtung verglichen. Zur Auswertung kamen sechs Standorte mit 15 Sorten. Ergänzend wurden Feldversuche angelegt.
Die "Öko-Sorten" im Versuch waren den konventionellen Handelssorten in Bezug auf die Backqualität auf allen Versuchsstandorten überlegen, und dies nur zum Teil auf Kosten des Ertrags.
Eine Gesamtbewertung der Qualitäts- und Ertragsergebnisse wurde für jeden Standort getrennt erstellt, wobei vorrangig Backqualität und Ertrag berücksichtigt wurden. Es zeigte sich, dass die ertragsstarken (aber kleberärmeren) Sorten an guten Standorten bevorzugt waren, umgekehrt die kleberreicheren Sorten an den schwächeren Standorten.
Die Gruppe der fünf besten Sorten war an jedem Standort anders zusammengesetzt. Für alle Standorte gab es "Öko-Sorten", die mindestens so gut oder besser eingestuft wurden als die verglichenen Handelssorten.
Bei Führungen vor Ort zeigten Landwirte reges Interesse besonders für die Feldversuche. Vier der im Versuch beteiligten "Öko-Sorten" wurden im Nachbau verwendet. Landwirte und Bäcker entwickelten Ansätze für eine Kooperation zur Vermarktung von „Regionalbrot“ unter Nutzung regionaler Gertreidesorten.
Kontakt
Bertold Heyden
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