Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Bitte beachten Sie, dass die archivierten Meldungen nicht aktualisiert werden. Möglicherweise sind die Inhalte der Meldungen inzwischen nicht mehr gültig. Linkverknüpfungen können eventuell ins Leere oder auch auf inzwischen aktualisierte Inhalte führen. Danke für Ihr Verständnis!

BÖLN: Grünauslauf für Junghennen

Junghennen im Auslauf

Derzeit gibt es in Deutschland nur wenige Erfahrungen zur Haltung ökologischer Junghennen mit Grünauslauf. Ein Forschungsvorhaben hat den Einfluss eines Grünauslaufs auf den Gesundheitszustand von Junghennen untersucht, um Empfehlungen zur Haltung ökologischer Junghennen mit Grünauslauf nach den EG-Rechtsvorschriften zum ökologischen Landbau abzuleiten.

Derzeit gibt es in Deutschland nur wenige Erfahrungen zur Haltung ökologischer Junghennen mit Grünauslauf. Ein Forschungsvorhaben hat den Einfluss eines Grünauslaufs auf den Gesundheitszustand von Junghennen untersucht, um Empfehlungen zur Haltung ökologischer Junghennen mit Grünauslauf nach den EG-Rechtsvorschriften zum ökologischen Landbau abzuleiten.

Da mögliche Infektionsrisiken mit der längerfristigen Nutzung des Grünauslaufs steigen und in Deutschland ökologische Junghennen derzeit in der Regel ohne Grünauslauf gehalten werden, haben Wissenschaftler der Universität Kassel für ihr Forschungsvorhaben „Grünauslauf für ökologisch aufgezogene Junghennen“ (FKZ 09OE025) größtenteils auf Daten und Erfahrungen aus der Schweiz, Österreich und Dänemark zurückgegriffen.

Insgesamt konnten aus diesen Ländern, in denen es schon seit längerem Haltungssysteme mit Grünauslauf für Junghennen gibt, Daten von 226 Durchgängen aus 58 Aufzuchtsbetrieben analysiert werden. Zum Vergleich standen Daten von 17 ökologischen Aufzuchten in Deutschland zur Verfügung. Bei der Bestimmung des Gesundheitszustandes der Tiere wurden neben den Managementmaßnahmen auch die jeweiligen Haltungsbedingen berücksichtigt. Sowohl zwischen den Ländern als auch teilweise innerhalb der Länder war die Spannbreite der Haltungsbedingungen groß. Dies betraf vor allem die Haltungsverfahren, die Größe des Außenscharraums, die Größe und Struktur des Grünauslaufs, die Zeitpunkte des Zugangs zu den verschiedenen Auslaufbereichen und die Art und Intensität der Pflegemaßnahmen.

Die Tierverluste lagen im Mittel zwischen 2,5 und 3,1 Prozent und damit etwa auf gleichem Niveau wie bei den deutschen ökologischen Aufzuchten ohne Grünauslauf (3,4 Prozent). Etwa 80 Prozent der Verluste ereigneten sich in den ersten drei Lebenswochen, also noch vor Zugang zum Grünauslauf. Beutegreifer stellten zudem für viele Betriebe ein Problem dar. Verluste durch Infektionen kamen nur in Einzelfällen zu Beginn der Aufzuchtsperiode vor. Die Inzidenzen antibiotischer oder antiparasitärer Behandlungen waren mit 0,02 bis 0,05 pro Durchgang niedrig. Die Junghennengewichte lagen auf vergleichbaren Niveaus, allerdings mit größerer Streubreite hinsichtlich der Uniformität.

In ihren Untersuchungen konnten die Wissenschaftler keine Hinweise auf spezifische Gesundheitsprobleme in Folge des Freilandzugangs feststellen. Allerdings machen die zum Teil großen Spannbreiten in den Ergebnissen nach Meinung der Forscher deutlich, dass die Anforderungen an das Management durch den Freilandzugang steigen können. Im Schlussbericht zu dem Projekt geben die Wissenschaftler Empfehlungen zum Management und zur Ausgestaltung des Freigeländes.

Kontakt:

Prof. Dr. Ute Knierim
Universität Kassel
Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften (FB 11)
Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
Tel. +49 5542 981647
Fax +49 5542 981646
knierim(at)wiz.uni-kassel.de
www.uni-kassel.de