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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zu Substraten für die Jungpflanzenanzucht veröffentlicht

Bio-Anzuchterden Für Jungpflanzen

Wie hoch darf der Kompostanteil in Pflanzsubstraten sein, damit er Pflanzenwachstum und –gesundheit fördert? Können arbuskuläre Mykorrhizapilze positive Wirkungen für Nutzpflanzen entfalten? Zur Klärung dieser Fragen führten das Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ), die Universität Kassel und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) umfangreiche Versuche durch.

Wie hoch darf der Kompostanteil in Pflanzsubstraten sein, damit er Pflanzenwachstum und –gesundheit fördert? Können arbuskuläre Mykorrhizapilze positive Wirkungen für Nutzpflanzen entfalten? Zur Klärung dieser Fragen führten das Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V. (IGZ), die Universität Kassel und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) umfangreiche Versuche durch.

Ziel des Projektes „Einsatz von Mykorrhizapilzen und Qualitätskomposten bei der Anzucht von Jungpflanzen im ökologischen Gemüse- und Zierpflanzenbau“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE306) war die Optimierung der ökologischen Pflanzenanzucht durch Inokulation komposthaltiger Substrate mit Arbuskulären Mykorrhizapilzen.

Mykorrhiza ist eine Form der Symbiose von Pilz und Pflanze. Dabei leben Pilze an den Feinwurzeln von Pflanzen und versorgen diese mit Nährsalzen und Wasser. Stoffwechselprodukte aus der Photosynthese der Pflanze werden an den Pilz abgegeben. Die Arbuskulären Mykorrhizapilze (AM-Pilze) sind die verbreitetste Gruppe dieser Symbionten. Sie treten an zahlreichen Kulturpflanzen auf.

Für die Versuche wurden Pflanzsubstrate mit unterschiedlichen Kompostgehalten hergestellt und mit Stämmen von AM-Pilzen beimpft. Wachstumsversuche auf diesen Substraten wurden unter kontrollierten sowie unter Praxisbedingungen mit mehreren Gemüsekulturen und Zierpflanzen durchgeführt.

Einige zentrale Ergebnisse des Verbundprojekts:

  • Ein Kompostanteil von bis zu 40% ist für gärtnerische Kulturen zu empfehlen. Das Substrat mit einem Kompostanteil von 40 % hatte eine höhere maximale Wasserhaltekapazität als das Substrat mit einem Kompostanteil von 20 %.
  • Eine Infektion von Pelargonie, Poinsettie, Porree, Erdbeeren und Kopfsalat mit AM-Pilzen war möglich.
  • Wachstum und Blühverhalten konnten verbessert werden.
  • Die Gehalte an Phosphor, Stickstoff, Kalium, Zink und Kupfer wurden teilweise erhöht.
  • Bei Erbsen wurde die Fußkrankheit Pythium ultimum unterdrückt.
  • Das im Feld vorhandene Artenspektrum an AM-Pilzen wurde durch die Versuche kaum verändert.
  • Die AM-Pilzstämme aus den Beständen der Universität Basel förderten das Pflanzenwachstum stärker als kommerzielle Präparate.

Für die Praxis schließen die Forscher aus ihren Arbeiten:

  • Die künstliche Inokulation von Substraten mit AM-Pilzen ist sinnvoll, da die geprüften Komposte vor der Inokulation fast frei von infektiösem AM-Pilzmaterial waren.
  • Einer Infektion von Jungpflanzen mit AM-Pilzen ist trotz hoher Nährstoffgehalte der Komposte möglich.

Die Ergebnisse zum Einsatz von AM-Pilzen weisen auf pflanzenbauliche Vorteile unter anderem bei Pelargonie und Erdbeere hin. Um Empfehlungen für die Praxis zu geben, müssten die Versuchsergebnisse jedoch zunächst in anderen Versuchen bestätigt werden.

Künftige Versuche sollten sich nach Ansicht der Wissenschaftler auf frühe Phasen des Pflanzenwachstums konzentrieren. Dort sind durch den Einsatz von AM-Pilzen die größten Effekte aufgetreten. Dabei sollte der kombinierten Wirkung verschiedener Einzelstämme besondere Aufmerksamkeit zukommen.

Ein Merkblatt zur Kompostanwendung in Substraten kann im Internetshop des FiBL kostenlos heruntergeladen werden (siehe unten bei „Weitere Informationen“).

Kontakt

Prof. Dr.hab. Eckhard George,
Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.
Theodor-Echtermeyer-Weg 1
14979 Großbeeren
Tel. +49 33701 78-105 oder -131
george(at)igzev.de
www.igzev.de/