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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Lagerfähigkeit von Möhren

Probenname zur Analyse von Möhren

Unterscheiden sich Produkte aus ökologischer Erzeugung hinsichtlich der Haltbarkeit von konventionellen Produkten? In der agrarwissenschaftlichen Fachliteratur gibt es Hinweise darauf, dass durch Düngemaßnahmen, wie sie im ökologischen Landbau üblich sind – insbesondere bei einer sparsamen Stickstoff-Versorgung – die mechanischen Barrieren sowie die chemischen Abwehrmechanismen pflanzlicher Gewebe gegen eine mikrobielle Besiedelung gestärkt werden.

Unterscheiden sich Produkte aus ökologischer Erzeugung hinsichtlich der Haltbarkeit von konventionellen Produkten? In der agrarwissenschaftlichen Fachliteratur gibt es Hinweise darauf, dass durch Düngemaßnahmen, wie sie im ökologischen Landbau üblich sind – insbesondere bei einer sparsamen Stickstoff-Versorgung - die mechanischen Barrieren (Struktur der Zellwand und der Cuticula) sowie die chemischen Abwehrmechanismen (z. B. Bildung von Phytonciden) pflanzlicher Gewebe gegen eine mikrobielle Besiedelung gestärkt werden.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens "Charakterisierung der Mikroflora und Beurteilung der Haltbarkeit verderblicher pflanzlicher Produkte aus ökologischer und konventioneller Erzeugung mit Hilfe neuer Methoden" (FKZ 03OE191) untersuchte die Fachhochschule Fulda (Fachbereich Oecotrophologie), wie sich unterschiedliche Anbauformen auf die spezifische Verderbsflora und die Lagerfähigkeit von Möhren und anderen verderblichen Erntegütern auswirken. Damit sollte zu einer Optimierung der Lagerbedingungen und der Frische der Öko-Erzeugnisse beigetragen werden.

Erntegut aus definierter Erzeugung der Jahre 2004, 2005 und 2006 wurde im Versuchsverlauf bis zu sieben Monate bei 5°C und 95% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Vier von 42 eingelagerten Möhrenvarianten verdarben durch Pilze; davon zwei ökologische Feldversuchsproben, die experimentell mit organischem Stickstoff „überdüngt“ worden waren. Weitere Hinweise auf einen Einfluss der Anbauform auf die Lagerfähigkeit gab es nicht.

Die verwendeten Fingerprint-Methoden SSCP (Single Strand Conformation Polymorphism) und ARDRA (Amplified Ribosomal DNA Restriction Analysis) wiesen Unterschiede in der ribosomalen RNA nach und erfassten Unterschiede in der Zusammensetzung der Bakterienflora sowie deren Verschiebung während der Lagerung von Möhren. Deutliche Effekte der Anbauform gab es nicht. Pilz-Reinkulturen von verdorbenen Möhren erwiesen sich sowohl morphologisch als auch nach Klonierung und Sequenzierung von rDNA im Wesentlichen als bekannte Erreger von Möhren-Lagerkrankheiten. Kultivierungsunabhängige Methoden (Sequenzierung von DNA-Fragmenten aus SSCP-Gelen von Pilzgemeinschaften) ergaben auch Arten, die bisher noch nicht im Zusammenhang mit dem Verderb von Möhren beschrieben wurden. Konventionelle mikrobiologische Methoden, Festigkeitsmessungen sowie die Wund-Inokulation von Möhren mit Botrytis cinerea bzw. Fusarium sp. ergaben keine eindeutigen Hinweise auf einen Einfluss von Anbauform und Standort.

Kontakt

Prof. Dr. Friedrich-Karl Lücke
Fachhochschule Fulda
Fachbereich Oecotrophologie
Marquardstraße 35
36039 Fulda
Tel. +49 661 9640-376
Fax +49 661 9640-399
friedrich-karl.luecke(at)he.hs-fulda.de
www.hs-fulda.de