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Newsletter Oktober 2012

Aktuelle Informationen zur Forschung im ökologischen Landbau im Oktober 2012

 

1. Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN): Neue Forschungsvorhaben

Themenbereich Pflanze - Pflanzenschutz

+ Regenwurmzönose - Auswirkungen von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln auf die Bodenfruchtbarkeit unter Nutzung von Regenwürmern als Indikatoren am Beispiel Weinbau (FKZ 12NA010)
Kupfer ist neben seiner Funktion als Spurenelement im ökologischen Landbau ein wichtiges fungizides Pflanzenschutzmittel. Problematisch ist jedoch die Kupferanreicherung besonders in Böden von Dauerkulturen (z.B. Obst und Reben): Verbunden mit seiner Toxizität als Schwermetall werden empfindliche Auswirkungen auf den Naturhaushalt befürchtet. In einem Forschungsvorhaben des Julius Kühn-Instituts sollen die Wirkungen von Kupferbelastungen auf die Bodenzönose im Weinbau untersucht werden. Zur Bestimmung der Auswirkungen von Kupfer auf die Bodenfruchtbarkeit werden Regenwürmer als Indikatoren genutzt. Die Ergebnisse sollen als wissenschaftliche Grundlage für die Nutzen-Risikoabschätzung des Wirkstoffes Kupfer dienen.
orgprints.org/21673/

+ Biologische Bodenentseuchung für eine umweltgerechte und intensive Gehölzproduktion (FKZ 11NA064 und 11NA065)
Die Bodenmüdigkeit kann in Baum- und Rebschulen sowie in Obstproduktionsanlagen zu wirtschaftlich nicht vertretbaren Schäden führen. In drei Baumschulbetrieben, die sich auf die Anzucht von Rosenunterlagen oder Obstgehölzen spezialisiert haben, wird in einem Verbundprojekt der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (Abteilung Gartenbau, Gartenbauzentrum SH) und der Leibniz Universität Hannover (Institut für Zierpflanzen- und Gehölzwissenschaften, Abt. Baumschule) die Auswirkung verschiedener Zwischenkulturen auf die Wuchsleistung von Gehölzen untersucht, die empfindlich auf die Bodenmüdigkeit reagieren.
orgprints.org/21295/

Themenbereich Zertifizierung/Kontrolle - Zertifizierung/Kontrolle

+ Indikatoren für eine ergebnisorientierte Honorierung von Tierschutzleistungen (FKZ 11NA026)
Die Tierschutzprämien der Entwicklungsprogramme für den ländlichen Raum und die Tierhaltungsbestimmungen im ökologischen Landbau sind handlungsbezogen. Dabei wird die Einhaltung der Vorschriften honoriert, anstatt die Zahlungen am Ergebnis auszurichten. Voraussetzung für eine ergebnisorientierte Honorierung von Tierschutzleistungen wäre u.a. die Verfügbarkeit geeigneter Indikatoren, mit denen die Tiergerechtheit der Haltung valide belegt werden kann und die bei Kontrollen mit einem vertretbaren Aufwand erfasst werden können. Im Rahmen des Projekts am Johann Heinrich von Thünen-Institut (Institut für Betriebswirtschaft) werden die entsprechenden Indikatoren für die Milchviehhaltung entwickelt und Empfehlungen für die Umgestaltung einer handlungs- hin zu einer ergebnisorientierten Honorierung von Tierschutzleistungen ausgearbeitet.
orgprints.org/21671/

Themenbereich Ökonomie - Betriebwirtschaft/Beratung

+ Untersuchungen der Wirkungen des Pachtmarktes auf das Wachstum von ökologischen und anderen, nachhaltig wirtschaftenden Betrieben (FKZ 11OE126)
Die Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten Fläche setzt voraus, dass Betriebe, die auf ökologischen Landbau umstellen oder ihre ökologisch bewirtschaftete Fläche ausdehnen wollen, auch die notwendigen Flächen erhalten. Eine in den letzten Jahren abnehmende Wachstumsrate der ökologisch bewirtschafteten Fläche wirft die Frage auf, ob dies auch mit der Funktionsweise der landwirtschaftlichen Boden- und Pachtmärkte in Verbindung stehen könnte. Anhand einer eingehenden Analyse des landwirtschaftlichen Pachtmarktes will die Universität Rostock (Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät) in diesem Projekt untersuchen, ob hemmende bzw. fördernde Faktoren identifiziert und zur Ausweitung des Ökolandbaus positiv beeinflusst werden können.
orgprints.org/21656/

2. BÖLN: Forschungsergebnisse

Themenbereich Ausbildung/Wissenstransfer - Ausbildung/Wissenstransfer

+ 4. Auflage des Argumentationsleitfadens zum Ökologischen Landbau für Multiplikatoren (FKZ 10OE029)
Die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft steht stark im Fokus der Verbraucher und der öffentlichen Debatte um eine zukunftsfähige Landwirtschaft. In diesem Zusammenhang tauchen zu bestimmten Themenkomplexen immer wieder die gleichen Fragen auf. In dem Projekt hat der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) seinen „Argumentationsleitfadens“ in einer 4. Auflage komplett überarbeitet. Der Leitfaden beantwortet 25 Fragen zu Grundlagen, Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung, Qualität, Umweltwirkungen sowie ökologische Lebensmittelwirtschaft und Gesellschaft. Dabei stehen die wichtigsten Gesichtspunkte zu der jeweiligen Frage „auf einen Blick“ in einer logischen Argumentationskette zur Verfügung stehen. Quellenverweise ermöglichen es, einzelne Sachverhalte zu vertiefen. Der Leitfaden wird als gedruckte Version zum Druckpreis vom BÖLW angeboten und steht unter www.boelw.de/bioargumente.html zum Download bereit.
orgprints.org/21648/

Themenbereich Pflanze - Pflanzenschutz

+ Optimierung von Saatgutbehandlungsmitteln mit Wirkung gegen Flugbrand an Gerste und Weizen (Ustilago nuda, U. tritici) unter Nutzung verbesserter Verfahren zum Nachweis der Erreger (FKZ 06OE341 und 06OE349)
Bei der ökologischen Erzeugung von Gerste, Hafer und Weizen ist der Flugbrand eine der bedeutendsten Krankheiten. In einem gemeinsamen Projekt wollten das Julius Kühn-Institut (Institut für Biologischen Pflanzenschutz) und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Biologie) sowohl Saatgutbehandlungsmittel zur Flugbrandbekämpfung im Ökolandbau entwickeln als auch Techniken, die geeignet sind, die Entwicklung solcher Saatgutbehandlungsmittel zu beschleunigen. In Laborversuchen führten neun von rund 30 geprüften Pflanzenextrakten zu einer vollständigen Hemmung der Brandsporenkeimung. In den mehrjährigen Kleinparzellenversuchen mit flugbrandinfizierter Gerste und Weizen waren einige Behandlungsvarianten zwar erfolgreich, die Effekte aber zu gering für die praktische Anwendung und nur bedingt reproduzierbar. Topfversuche im Gewächshaus erbrachten ähnliche Ergebnisse. Die Wirksamkeit gegen Haferflugbrand wurde nur einmal überprüft; auch hier war der Bekämpfungserfolg meist unbefriedigend. Einzige Ausnahme war die Saatgutbehandlung des Hafers mit 70-prozentigem Ethanol mit einer Flugbrandwirksamkeit von ca. 80 Prozent. Zur Quantifizierung des Pilzes in  Jungpflanzen wurden Protokolle für einen immunologischen (ELISA) und für einen molekularbiologischen (real-time PCR) Nachweis entwickelt und angewendet.
orgprints.org/21607/

Themenbereich Pflanze - Pflanzenzüchtung

+ Sicherung und Verbesserung der Verfügbarkeit von ökologisch erzeugtem Rotkleesaatgut durch die Entwicklung von Selektionsverfahren gegenüber samen- und bodenbürtigen Pilzkrankheiten zur Züchtung nachhaltig resistenter Sorten (FKZ 06OE161)
Rotklee (Trifolium pratense L.) ist als Stickstoffsammler und Proteinlieferant für die Wiederkäuerernährung vor allem im ökologischen Landbau ein wichtiges Fruchtfolgeglied. Derzeit scheinen neben abiotischen Ursachen vor allem die Erreger der Anthracnose und des Kleekrebses für den Ausfall von Rotkleepflanzen verantwortlich zu sein. Für diese beiden pilzlichen Krankheiten hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung) künstliche Inokulationsmethoden geprüft. Die dargestellte Methode des Anthracnoseresistenztests führt zu reproduzierbaren Ergebnissen, wohingegen die Methode des Kleekrebsresistenztests weiterer Optimierung bedarf.
orgprints.org/21664/

Themenbereich Tier - Tiergesundheit

+ Entwicklung präventiver Maßnahmen zur Steigerung der Gesundheit und Nutzungsdauer beim Schaf auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben (FKZ 08OE187)
In dem Projekt untersuchte die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Institut für Tierzucht und Tierhaltung) die Tiergesundheit und Nutzungsdauer von Schafen auf auf 20 ökologisch wirtschaftenden Betrieben in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Neben den betrieblichen Rahmenbedingungen wurden bei mehr als 2.000 Schafen Exterieur- und Eutermerkmale erfasst sowie parasitologische und bakteriologische Untersuchungen durchgeführt. Auf Grundlage der Ergebnisse entwickelten die Forscher ein einfaches und kompaktes Management-Informations-System (MIS), das die Übersicht über die Herde und damit den Gesundheitsstatus und die Leistung verbessern soll. Zusätzlich wurde ein Entscheidungsbaumverfahren für die Unterstützung des Gesundheitsmonitoring implementiert. Das MIS wird Schafhaltern kostenlos online unter http://sheep.tierzucht.uni-kiel.de/login zur Verfügung gestellt.
orgprints.org/21641/

+ Unterstützung der betrieblichen Endoparasitenbekämpfung der Wiederkäuer im Ökolandbau - Entscheidungsbaum für Rinder / Schafe / Ziegen (FKZ 08OE162)
In dem Projekt hat das Johann Heinrich von Thünen-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) internetbasierte Entscheidungsbäume entwickelt, die Landwirte bei einer vorausschauenden Weideplanung und bei den Entscheidungen bzgl. der notwendigen Entwurmungsbehandlungen unterstützen sollen. Die Entscheidungsbäume basieren hauptsächlich auf dem Beweidungsmanagement und empfehlen einen Arzneimitteleinsatz nur dann an, wenn ein optimales Weidemanagement nicht möglich ist. Unter www.weide-parasiten.de können die Entscheidungsbäume für die Endoparasitenbekämpfung bei Jungrindern, Mutterkühen, Schafen und Ziegen kostenlos aufgerufen werden.
orgprints.org/21663/

Themenbereich Ökonomie - Betriebswirtschaft/Beratung

+ Soziale Landwirtschaft auf Biobetrieben in Deutschland (FKZ 10OE007)
Das Projekt von PETRARCA - Europäische Akademie für Landschaftskultur Deutschland e.V. baute auf den Ergebnissen desgleichnamigen Vorgängerprojekts (FKZ 08OE223) auf. Ziele waren, die Netzwerkarbeit zur Förderung Sozialer Landwirtschaftsbetriebe auszubauen sowie die „Deutsche Arbeitsgemeinschaft Soziale Landwirtschaft“ (DASoL) auszugestalten und zu verstetigen. In einer Erhebung wurden rund 100 Einrichtungen Sozialer Landwirtschaft in ganz Deutschland erfasst und die Informationen in einer Datenbank auf der Homepage www.soziale-landwirtschaft.de verfügbar gemacht. Für weiteren Informations- und Erfahrungsaustausch dient auf derselben Website ein moderiertes Forum. Zudem werden im Schlussbericht elf innovative Hofbeispiele vorgestellt, die bei der Einschätzung von Entwicklungsperspektiven und -hemmnissen Sozialer Landwirtschaft auf Biobetrieben in Deutschland helfen könnne. Zur Ausgestaltung der DASoL wurden in einem partizipativen Entwicklungsprozess Prozessverantwortliche identifiziert und bei der Koordination und der Umsetzung ihrer Anliegen unterstützt. Die Bildung regionaler Netzwerke in verschiedenen Bundesländern wurde unterstützt und im Rahmen einer Projektverlängerung Erfolgsfaktoren für solche Netzwerke untersucht.
orgprints.org/21649/

Themenbereich Ökonomie - Marktentwicklung

+ Schaffung von Marktanreizen für den heimischen Futterbau über bessere Absatzmöglichkeiten für tierische Öko-Produkte aus regionaler Erzeugung (FKZ 10OE054)
In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach tierischen Ökolebensmitteln fortlaufend gestiegen. Die deutschen Ökolandwirte konnten deren Erzeugung stark steigern, doch mussten hierfür zunehmend Futtermittel zukaufen. Das Projekt der Universität Kassel (Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften) hat die Verbraucherpräferenzen für tierische Ökoprodukte aus regionaler Erzeugung mit heimischen Ökofuttermitteln analysiert. Die Generierung eines solchen Markts würde auch neue Anreize für die heimische Erzeugung von Ökofuttermitteln (insbesondere Eiweißträger) schaffen. Literaturrecherche und Telefoninterviews bildeten die Basis für ein Kaufexperiment und eine computergestützte Befragung mit 597 Ökokonsumenten. Dabei führte eine Kennzeichnung der Futtermittelherkunft zu einer höheren Kaufwahrscheinlichkeit der jeweiligen Ökoprodukte; die regionale Futtermittelherkunft wurde deutlich bevorzugt. Zusätzliche Informationen über den Ökofuttermittelimport nach Deutschland hatten einen signifikant positiven Einfluss auf die Präferenz für eine regionale Futtermittelherkunft; dementsprechend bestand auch eine Mehrzahlungsbereitschaft.Dies eröffnet nach Ansicht der Forscher eine neue Marktnische für tierische Ökoprodukte hergestellt aus regionalen Ökofuttermitteln im Premiumpreissegment, durch deren Besetzung zudem der Selbstversorgungsgrad an Ökofuttermitteln gesteigert werden kann.
orgprints.org/21638/

3. Nachrichten

Aigner: „Biobranche hat ihren festen Platz in der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft“
(25.10.2012) Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gratulierte dem „Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft“ zum zehnjährigen Jubiläum und betonte dabei auch Bedeutung der Forschung zum ökologischen Landbau.
forschung.oekolandbau.de/Detailseite.39+M5a08ef87a8c.0.html

Globale Analyse: Biolandbau reichert Kohlenstoff im Boden an
(19.10.2012) Der Biolandbau bindet mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre in die organische Bodensubstanz zurück und trägt so zur Minderung des Klimawandels bei. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe von internationalen Klimaexperten.
forschung.oekolandbau.de/Detailseite.39+M5d69a0fc91a.0.html

EU-Projekt zur Verbesserung der Tiergesundheit in der ökologischen Landwirtschaft
(09.10.2012) Mit einem von der EU mit 2,8 Millionen Euro geförderten, internationalen Forschungsprojekt will die Universität Kassel zur Verbesserung der Tiergesundheit in ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben beitragen. forschung.oekolandbau.de/Detailseite.39+M52dc8803da4.0.html

Falscher Mehltau in Biosalat – Feldresistenzen bieten Schutz bei mittlerem Befall
(01.10.2012) Der Falsche Mehltau führt im ökologischen Salatanbau regelmäßig zu Ertragsausfällen. Wissenschaftler des Julius-Kühn-Instituts untersuchten in einem vierjährigen Forschungsprojekt des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) alternative Regulierungsmöglichkeiten.
forschung.oekolandbau.de/Detailseite.39+M50b1f4e1f8e.0.html

4. Terminhinweise

05.03.2013 - 08.03.2013
12. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau
forschung.oekolandbau.de/Detailseite.79+M557afd4a593.0.html