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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Qualitätssicherung für Soja-Futtermittel aus ökologischer Erzeugung

Sojabohnen-Hülsen, erntereif

Die EG-Öko-Rechtsvorschriften schreiben eine hundertprozentige Bio-Fütterung ab 2012 vor. Um unter diesen Bedingungen eine bedarfsgerechte Versorgung monogastrischer Nutztiere mit Proteinen, insbesondere mit essentiellen Aminosäuren, sicherzustellen, müssen ökokonforme Eiweißfuttermittel zielgerichtet eingesetzt werden. Verschiedene Sojaprodukte aus ökologischer Erzeugung können dabei eine entscheidenende Rolle spielen.

Die EG-Öko-Rechtsvorschriften schreiben eine hundertprozentige Bio-Fütterung ab 2012 vor. Um unter diesen Bedingungen eine bedarfsgerechte Versorgung monogastrischer Nutztiere mit Proteinen, insbesondere mit essentiellen Aminosäuren, sicherzustellen, müssen ökokonforme Eiweißfuttermittel zielgerichtet eingesetzt werden. Verschiedene Sojaprodukte aus ökologischer Erzeugung können dabei eine entscheidenende Rolle spielen.

Sojaprodukte aus ökologischer Erzeugung in Form von vollfetten Sojabohnen oder Sojakuchen können aufgrund ihrer hohen Qualität entscheidend zur Eiweißversorgung von Schweinen und Geflügel beitragen. Vor der Verfütterung von Sojabohnen und deren Verarbeitungsprodukten ist jedoch eine thermische Inaktivierung der enthaltenen Proteaseinhibitoren und Hämagglutine notwendig. In dem Forschungsprojekt "Qualitätssicherung für Eiweißfuttermittel in der ökologischen Tierernährung: Sojabohnen und -kuchen" (FKZ 06OE233) wurde eine Partie ökologisch erzeugter Sojabohnen zu Sojakuchen verarbeitet und Teilpartien vier verschiedenen Wärmebehandlungsverfahren unterzogen: A) trockene Hitze, B) hydrothermische Behandlung in Dämpf- und Flockieranlage, C) hydrothermische Behandlung im Hydrothermischen Reaktor, D) hydrothermische mit Expanderbehandlung. Der Behandlungserfolg der verschiedenen Verfahren wurde in Fütterungsversuchen unter den Bedingungen einer 100-Prozent-Bio-Fütterung überprüft.

In einem Fütterungsversuch mit Broilern wurden Sojakuchen-Mischungsanteile von 20 Prozent (Aufzucht) bzw. 15 Prozent (Mast) eingesetzt. Beim Mastendgewicht (56 Tage) wurden signifikante Unterschiede zwischen den vier Fütterungsgruppen festgestellt. Gruppe A erreichte das höchste Endgewicht (2435 Gramm), gefolgt von D (2347 Gramm), C (2253 Gramm) und B (2124 Gramm). Diese Reihenfolge spiegelte sich auch im Merkmal Futteraufnahme wieder. Bei den Merkmalen der Schlachtleistung zeigten sich keine gravierenden Unterschiede.

In einem Legehennenversuch wurden ebenfalls vier Fütterungsgruppen (jeweils 15 Prozent Sojakuchen der Varianten A, B, C, D) verglichen. Die Legeleistung der Gruppe A war mit 92,4 Prozent signifikant niedriger als bei den anderen drei Gruppen (B: 95,4 Prozent, C: 95,2 Prozent, D: 94,9 Prozent). Die Eigewichte der Gruppen A (64,2 Gramm) und D (64,3 Gramm) waren signifikant geringer als die der Gruppen B (64,7 Gramm) und C (64,8 Gramm).

In einem Versuch mit abgesetzten Ferkeln wurde - zusätzlich zu den vier Sojakuchenvarianten (Mischungsanteil jeweils 20 Prozent) - für die Behandlungen A und D ein Steigerungsversuch (15, 20 und 25 Prozent Sojakuchenanteil in der Aufzuchtmischung) durchgeführt. Im betrachteten Gewichtsbereich von 13,7 Kilogramm bis 30,1 Kilogramm nahmen die Ferkel im Durchschnitt 1,029 Kilogramm Futter pro Tag auf und erreichten Tageszunahmen von 507 Gramm. Zwischen den Sojakuchenbehandlungen konnten keine signifikanten Unterschiede erfasst werden. Jedoch erreichten die Gruppen mit einem Mischungsanteil von 25 Prozent Sojakuchen deutlich geringere Tageszunahmen als die Gruppen mit 15 Prozent bzw. 20 Prozent Sojakuchenanteil.

Kontakt

Prof. Dr. Gerhard Bellof
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft
Am Hofgarten 1
85350 Freising
Tel. +49 81 61 714342
Fax +49 81 61 714496
gerhard.bellof(at)hswt.de
http://hswt.de