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BÖLN: Fair-Preis-Konzept entlang der Wertschöpfungskette

Konsument vor Bio-Lebensmittelregal

Bei der Vermarktung von Lebensmitteln stellt das Attribut "Fairness" ein Alleinstellungsmerkmal dar. In einem Forschungsvorhaben wurde ein qualitätsorientiertes Fair-Preis-Konzept für eine faire Partnerschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette für heimische Biorohstoffe und verarbeitete Lebensmittel entwickelt.

Bei der Vermarktung von Lebensmitteln stellt das Attribut "Fairness" ein Alleinstellungsmerkmal dar. Einige Fair-Preis-Modelle für ökologische Produkte schließen dabei auch Qualitätskriterien ein. In der Praxis beziehen sich die qualitätsorientierten Fair-Preis-Konzepte jedoch nur auf einzelne Glieder der Wertschöpfungskette, verfolgen einen regional begrenzten Ansatz oder unterliegen nur einer internen Selbstkontrolle der Initiative bzw. des Verbandes.

Im "Pilotprojekt zur Entwicklung und Umsetzung eines qualitätsorientierten Fair-Preis-Konzepts entlang der Wertschöpfungsketten im Bereich der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft" (FKZ 08OE132) wollten Wissenschaftler vom Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V. ein qualitätsorientiertes Fair-Preis-Konzept für eine faire Partnerschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette für heimische Biorohstoffe und verarbeitete Lebensmittel entwickeln.

Das Prüfkonzept des verbandsübergreifenden BioFairVereins bildete eine wesentliche Grundlage für das Forschungsprojekt. Darauf aufbauend entwickelten die Forscher die Fairness-Kriterien und Kontrollansätze weiter. Da sich die hinter den Fairness-Kriterien stehenden Werte nicht immer in überprüfbare Handlungsnormen umsetzen lassen, wurden Ansätze für eine Absicherung der prozeduralen Fairness beleuchtet. Zudem entwickelten die Projektbeteiligten Vorschläge, wie Handel und Erzeuger mit in ein Bio&fair-Konzept eingebunden werden können und zeigten Möglichkeiten auf, wie europäische Rohstoffe, die in Deutschland nicht wachsen, einbezogen werden können.

In zehn Testmärkten wurden bio&faire Lebensmittel verkauft. Dabei zeigte sich, dass Verbraucher dem Fairnessgedanken positiv gegenüberstehen, dies aber nicht automatisch auf heimische bio&faire Lebensmittel übertragen; diesbezüglich ist nach Einschätzung der Forscher eine über einen längeren Zeitraum laufende Aufklärungsarbeit erforderlich.

Die Fragestellung, wie Fairness entlang der ganzen Wertschöpfungskette umgesetzt werden kann, wurde problem- und akteursbezogen in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern bearbeitet; der BioFairVerein bot dabei die Grundstruktur für ein Netzwerk. So konnten die Wissenschaftler nach ihrer Einschätzung umsetzungsfähige Konzepte entwickeln, die von der Praxisinitiative auch nach Projektende umgesetzt werden. Die wesentlichen Projektergebnisse wurden in Kurzform in der Broschüre Zukunft braucht Werte: Bio&Fair. Leitfaden für Erzeuger, Verarbeiter und Handel aufbereitet.

Kontakt

Dr. Anke Schekahn
Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V.
Klosterstraße 19
34414 Warburg
Tel. +49 5641 9090924
Fax +49 5641 9090925
schekahn(at)kasseler-institut.org
www.kasseler-institut.org