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Neue Ergebnisse aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Alternativen zum Kupfereinsatz im Apfel- und im Kartoffelanbau

Alternative Strategien zur Regulierung bedeutender Pflanzenkrankheiten standen im Mittelpunkt von zwei Forschungsprojekten der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA). Das Institut für Pflanzenschutz im Obstbau der BBA konnte gemeinsam mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg zeigen, dass der Befall mit Apfelschorf deutlich reduziert werden kann, wenn die mikrobielle Zersetzung des Falllaubs gefördert wird. Für den ökologischen Kartoffelanbau testete das Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland der BBA Möglichkeiten, die eingesetzte Kupfermenge bei der Regulierung der Kraut- und Knollenfäule zu verringern.

Alternative Strategien zur Regulierung bedeutender Pflanzenkrankheiten standen im Mittelpunkt von zwei Forschungsprojekten der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA). Das Institut für Pflanzenschutz im Obstbau der BBA konnte gemeinsam mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg zeigen, dass der Befall mit Apfelschorf deutlich reduziert werden kann, wenn die mikrobielle Zersetzung des Falllaubs gefördert wird. Für den ökologischen Kartoffelanbau testete das Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland der BBA Möglichkeiten, die eingesetzte Kupfermenge bei der Regulierung der Kraut- und Knollenfäule zu verringern.

„Untersuchungen zum Einsatz alternativer Stoffe zur Regulierung des Apfelschorfes“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE109)

Der Apfelschorf Venturia inaequalis stellt die wichtigste Pilzkrankheit im Apfelanbau dar. Der Schorfpilz überwintert im Fallaub und infiziert von dort aus im Frühjahr die Pflanzen.

Eine Förderung der Zersetzung des Falllaubs erzielte die Verwendung mikrobiologischer Nährmedien und von Enzymen. Der Infektionsdruck wurde durch die Mehrzahl der 19 getesteten Nährmedien deutlich reduziert (um bis zu 93 Prozent). Auch die Wirkung zellabbauender Enzyme alleine und in Kombination mit Nährmedien konnte bestätigt werden.

Stoffe, die die Ausschleuderung der Pilzsporen hemmen, kommen zur Regulierung der Schorfausbreitung in Frage. Eine starke Hemmwirkung zeigten nicht nur Kupfer, sondern auch zuckerartige Stoffe und spezifische Inhibitoren.

Als wirksam bei der direkten Bekämpfung des Erregers erwiesen sich Extrakte aus Inula viscosa, Quillaja saponaria (Rinde), Citrus und Salvia officinalis. Kombinationen aus Quillaja saponaria und Netzschwefel reduzierten den Schorfbefall sehr stark. Um die Wirkung auch bei Niederschlägen zu erhalten, sollte Haftung der Extrakte an der Pflanze verbessert werden.

„Regulierung der Kraut- und Knollenfäule im ökologischen Landbau durch Verwendung
resistenter Sorten und Unterblattspritzungen mit reduzierter Kupfer-Aufwandmenge“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE077)

Zur Optimierung der Bekämpfung von Krautfäule (Phytophthora infestans) im ökologischen Kartoffelanbau wurden zweijährige Feldversuche sowie Gewächshausversuche durchgeführt.

Durch den Vergleich unterschiedlicher Kupferformulierungen und reduzierter Aufwandmengen gelang es, die Krautfäulebekämpfung mit verringerter Kupfermenge erfolgreich durchzuführen. Versuche, die Behandlungen mit Unterblattspritztechnik durchzuführen, erzielten keine verbesserte Bekämpfungswirkung.

Als kupferfreie Bekämpfungsmethode wurden Kartoffeln im Gewächshausversuch vorbeugend mit lebenden Mikroorganismen behandelt. Eine deutliche Wirkung zeigte dabei das Bakterium Xenorhabdus bovienii (Stamm 4766).

Auffällig war, dass der von den verfügbaren Phythophthora-Prognosesystemen „Negativ-Prognose“ und „SIMPHYT“ angegebenen Termine zur Erstbehandlung der Kartoffeln in beiden Jahren unnötig früh war. Die Wissenschaftler regen daher an, Frühwarnsysteme für die Bedingungen des ökologischen Kartoffelanbaus weiterzuentwickeln. Präzise Informationen zur Befallssituation können helfen, unwirksame Kupferbehandlungen zum falschen Zeitpunkt zu vermeiden.

Kontakt

Projekt 02OE109
Dr. Andreas Kollar
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz im Obstbau
Schwabenheimer Strasse 101
69221 Dossenheim
Tel. +49 6221 86805-00
Fax +49 6221 86805-15
A.Kollar(at)bba.de
www.bba.de

Projekt 02OE077
Dr. Stefan Wohlleben
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland
Messeweg 11/12
38104 Braunschweig
Tel. +49 531 299-4530
S.Wohlleben(at)bba.de
www.bba.de

Die Schlussberichte der im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) bearbeiteten Forschungsprojekte werden im Online-Archiv Organic Eprints veröffentlicht.

Weitere Informationen

Der Schlussbericht zu BÖL-Projekt 02OE077 in Organic Eprints
Der Schlussbericht zu BÖL-Projekt 02OE109 in Organic Eprints
Die Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt 02OE077 auf der Bundesprogramm-Homepage
Die Projektbeschreibung zu BÖL-Projekt 02OE109 auf der Bundesprogramm-Homepage