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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Tiergesundheitskonzepte in der ökologischen Milchviehhaltung

Milchvieh auf der Weide

Es ist ein zentrales Anliegen der ökologischen Tierhaltung, über vorbeugende Maßnahmen bei Haltung, Fütterung, Zucht und (Herden-)Management die Tiergesundheit zu erhalten und zu fördern. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, ein praxistaugliches Tiergesundheitsmanagement für die ökologische Milchviehhaltung auf der Basis präventiver Tiergesundheitskonzepte am Beispiel von Lahmheiten zu entwickeln.

Es ist ein zentrales Anliegen der ökologischen Tierhaltung, über vorbeugende Maßnahmen bei Haltung, Fütterung, Zucht und (Herden-)Management die Tiergesundheit zu erhalten und zu fördern. Ein Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, ein praxistaugliches Tiergesundheitsmanagement für die ökologische Milchviehhaltung auf der Basis präventiver Tiergesundheitskonzepte am Beispiel von Lahmheiten zu entwickeln.

Das Forschungsvorhaben "Tiergesundheit als Faktor des Qualitätsmanagements in der ökologischen Milchviehhaltung - Eine Interventions- und Coaching-Studie zur Anwendung präventiver Tiergesundheitskonzepte" (FKZ 03OE406) an der Georg-August-Universität Göttingen umfasste zwei Projektteile. Ziel des ersten Projektteils war es, ein präventives Tiergesundheitskonzept für die ökologische Milchviehhaltung am Beispiel von Lahmheiten zu entwickeln und dieses Managementkonzept anhand einer Interventionsstudie zu validieren sowie dessen Praxistauglichkeit zu demonstrieren. Über einen Zeitraum von drei Jahren (2005-2007) wurde die Lahmheitssituation auf insgesamt 43 ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben verfolgt. Die Häufigkeit des Auftretens der Lahmheit ging in den 21 Interventionsbetrieben, für die mit den Betriebsleiter/innen betriebsindividuelle Maßnahmenkataloge erarbeitet worden waren, konsistent und signifikant stärker zurück als in den Kontrollbetrieben (Intervention: -18,3%; Kontrolle: -4,5 %).

Der zweite Projektteil hatte zum Ziel, zentrale Indikatoren für die Milchviehgesundheit zu identifizieren und Zielgrößen zu definieren (Mastitis, Lahmheiten, Stoffwechselstörungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Kälbererkrankungen), Leitlinien für die Entwicklung von Herdengesundheitsplänen zu erstellen sowie die Umsetzbarkeit und Effektivität auf Praxisbetrieben unter Einbindung von Betriebsleiter-, Berater- und Hoftierärzt/innen zu untersuchen. Dazu wurden 44 Bio-Milchviehbetriebe in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt viermal besucht. Nach einzelbetrieblichen Schwachstellenanalysen wurden in 28 Betrieben unter Berücksichtigung der o.g. Zielgrößen betriebsindividuelle Tiergesundheitspläne erstellt und die Entwicklung der Tiergesundheit im Jahr 2007 für Interventions- und Kontrollbetriebe verfolgt. Ein Jahr nach Einführung der Tiergesundheitspläne gab es in Betrieben, die Maßnahmen zur Vorbeugung von Eutererkrankungen (Mastitis) umgesetzt hatten, signifikant weniger zu behandelnde Neuerkrankungen als in Kontrollbetrieben. Für andere Indikatoren ließ sich keine Verbesserung der Tiergesundheit absichern; dabei muss jedoch der kurze Beobachtungszeitraum berücksichtigt werden.

Kontakt

Jan Brinkmann
Georg-August-Universität Göttingen
Forschungs- und Studienzentrum für Veredelungswirtschaft Weser-Ems
Arbeitsgruppe Tierhaltung und Ökotoxikologie
Driverstraße 22
49377 Vechta
Tel. +49 44 41 15211
Fax +49 44 41 1567211
jan.brinkmann(at)agr.uni-goettingen.de