Optimales Management ist Vorraussetzung für die Gesunderhaltung der Tiere. Dies gilt sowohl für ökologische als auch für konventionelle Betriebe. Wie Recherchen der Universität Kassel zeigen, erschweren ein enger finanzieller Rahmen auf den landwirtschaftlichen Betrieben sowie strukturelle Probleme und Zielkonflikte die notwendigen Bemühungen zur Steigerung der Tiergesundheit.
Der nun veröffentlichte Schlussbericht zum Projekt „Statusbericht zum Stand der Tiergesundheit in der Ökologischen Tierhaltung - Schlussfolgerungen und Handlungsoptionen für die Agrarpolitik“ (BÖL-Projekt Nr. 03OE672) zeigt die aktuelle Situation auf. Näher betrachtet wurden dabei Mastitis, Fruchtbarkeits-, Stoffwechsel- und Klauenerkrankungen bei Milchkühen, ausgewählte Erkrankungen bei Schweinen und Geflügel sowie Parasitosen.
Die Ergebnisse von Literaturrecherchen und Expertenanhörungen weisen darauf hin, dass sich der Gesundheitsstatus der Nutztiere in der ökologischen Tierhaltung nicht generell von der Situation in der konventionellen Tierproduktion abhebt. Die Erkrankungsraten weisen insgesamt ein hohes Niveau auf. Gründe für die stark unterschiedliche Situation auf den Betrieben sehen die Autoren unter anderem in einem unzureichenden Management.
Um die Vorreiterrolle der ökologischen Tierhaltung im Bemühen um einen hohen Gesundheitsstatus für die Zukunft zu sichern fordern die Wissenschaftler einen „grundlegenden Wechsel von einer richtlinien- und maßnahmenorientierten zu einer ergebnisorientierten Herangehensweise“. Dazu bedarf es der Unterstützung von Seiten der Agrarpolitik.
Kontakt
Prof. Dr. Albert Sundrum
Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit
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