Mit dem Ziel, den Absatz ökologischer Milchprodukte durch eine Reduktion des Endverbraucherpreises zu verbessern, haben Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel die Kostenstrukturen ausgewählter Milchprodukte untersucht und Kostensenkungspotenziale sowie konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts „Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten ökologischer Produkte entlang der Wertschöpfungskette - Handlungsempfehlungen auf Basis eines Vergleiches der Kosten der Verarbeitung und Vermarktung konventionell und ökologisch erzeugter Milch und Molkereiprodukte“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE043) stand die Analyse der Mehrkosten für Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Milchprodukte im Vergleich zu konventionellen Produkten.
Die Ergebnisse zeigen, dass die technisch bedingten zusätzlichen Verarbeitungskosten bei Bio-Milch gering sind. Die Hauptkosten entstehen durch geringe Verarbeitungsmengen, die damit verbundenen geringen Auslastungen der Kapazitäten sowie durch die ungünstige Verwertung der Bio-Milch. Bei der Vermarktung führen primär hohe Logistikkosten und Schwankungen in der Nachfrage zu hohen Kosten.
Die Autoren empfehlen, die Verwertung, die Auslastung der Kapazitäten sowie die Logistik und die Verteilung der Bio-Milch zu verbessern. Dabei wird für Produkte mit hohem Milchanteil das Kostensenkungspotenzial durch eine bessere Verwertung als höher eingeschätzt als die Kostensenkungsmöglichkeiten durch eine bessere Auslastung der Verarbeitungskapazitäten.
Zur Senkung der Logistikkosten empfehlen die Autoren den Unternehmen der Verarbeitung und der Vermarktung, sich einerseits stärker zu spezialisieren und andererseits besser zu kooperieren.
Kontakt
Dr. Christian Schmidt
Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel
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