Die bedarfsgerechte Energie- und Nährstoffversorgung von Milchkühen ist unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus nicht immer einfach umzusetzen. Eine gewisse Fluktuation des Futterangebots kann sich auf Milchleistung und -inhaltsstoffe auswirken. Ein Forschungsvorhaben hat Daten aus der Milchleistungsprüfung und von Tankmilchproben von Ökobetrieben ausgewertet und einen Überblick über den Status quo des Fütterungs- und Leistungsgeschehens in diesen Betrieben erstellt.
In der Studie "Status-quo-Analyse: Datenauswertung zur Fütterungssituation und zum Leistungsgeschehen von Milchkühen im ökologischen Landbau - Weiterentwicklung von Fütterungsempfehlungen" (FKZ 05OE009) hat das Institut für Tierwissenschaften der Uni Bonn Daten aus ökologischen Milchviehbetrieben des Rheinlandes und aus Westfalen ausgewertet, um Milchleistungen in diesen Betrieben der jeweiligen Fütterungssituation zuordnen zu können.
Die Datengrundlage bildeten zum einen die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung von Januar 2003 bis März 2006 und zum anderen die Sammelmilchproben der Betriebe aus jeder Milchabholung durch die Molkerei. Von 68 Betrieben waren Milchdaten verfügbar. Daten zur Fütterungssituation kamen von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster: Aufzeichnungen über den Weideanteil im Sommer, die Einsatzmengen an Kraftfutter pro Kuh und Jahr und die anteiligen Mengen verschiedener Pflanzen an der Hauptfutterfläche. Diese Angaben waren von 49 Betrieben verfügbar, bezogen sich jedoch immer auf die gesamte Herde und den Jahresdurchschnitt, so dass genaue Zuordnungen von konkreten Rationen zu den dazugehörenden Milchleistungen oder Milchinhaltsstoffen nicht möglich waren.
Durch die gezielte Auswahl von Betrieben mit besonders hohen beziehungsweise niedrigen Leistungen oder Inhaltsstoffen sollten Unterschiede bezüglich der eingesetzten Futtermittel oder des Weideanteiles im Sommer dargestellt werden. Weiterhin wurden Betriebe ausgewählt, die im Vergleich zum Mittel aller Betriebe extreme Futtergrundlagen einsetzten. Diese Fütterungsschwerpunkte wurden dann mit den erzielten Milchleistungen in Verbindung gebracht und ausgewertet.
Kontakt
Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Institut für Tierwissenschaften, Abteilung Tierernährung
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