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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur Rückstands-Kontrolle bei Öko-Honig veröffentlicht

Honigbienen in der Schwarmphase

Zur Behandlung von Varroa-Milben dürfen in der ökologischen Bienenhaltung gemäß EG-Öko-Verordnung organische Säuren eingesetzt werden. Diese können zu Rückständen im Öko-Honig führen. Die Rückstände sind zwar gesundheitlich unbedenklich, können aber geschmackliche Auswirkungen haben und verstoßen gegen die Honigverordnung. Ziel eines Bundesprogramm-Projekts war daher die Entwicklung eines Rückstands-Kontrollsystem für organische Säuren im Honig.

Zur Behandlung von Varroa-Milben dürfen in der ökologischen Bienenhaltung gemäß EG-Öko-Verordnung organische Säuren eingesetzt werden. Diese können zu Rückständen im Öko-Honig führen. Die Rückstände sind zwar gesundheitlich unbedenklich, können aber geschmackliche Auswirkungen haben und verstoßen gegen die Honigverordnung. Ziel eines Bundesprogramm-Projekts war daher die Entwicklung eines Rückstands-Kontrollsystem für organische Säuren im Honig.

Im Mittelpunkt des Projekts „Entwicklung eines Rückstands-Kontrollsystems im Bereich Honig aus ökologischer Bienenhaltung" (BÖL-Projekt Nr. 02OE554) standen an Praxisbedingungen orientierte

  • eigene Untersuchungen zur Dynamik der Rückstände unter Lagerbedingungen
  • Versuche zur Auswirkungen verschiedener Zwischentrachtbehandlungen auf die Gehalte organischer Säuren im Honig der Folgetracht bzw. im Winterfutter sowie
  • sensorische Tests zur Ermittlung geschmacklicher Erkennungsschwellen organischer Säure im Honig.

Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:

  • Rückstände organischer Säuren im Honig bleiben bei Lagerung weitestgehend stabil. In Proben von vier verschiedenen Sortenhonigen wurden nach Zusatz praxisüblicher Mengen organischer Säuren auch nach einem Lagerzeitraum von mehr als 40 Wochen weit überhöhte Rückstandswerte gemessen. Die Art der Lagerbedingungen (kalt/warm) war dabei unerheblich.
  • Zwischentrachtbehandlungen haben selbst nach anschließend einsetzender Massentracht einen negativen Effekt auf die Rückstandsgehalte der später geernteten Honige. Selbst fünf Wochen nach einer Frühjahrsbehandlung mit Milchsäure wurden in den Honigen der Folgetracht Rückstandswerte gemessen, die deutlich über den natürlichen Gehalten lagen. Ein theoretisch zu erwartender Verdünnungseffekt durch die anschließende Massentracht blieb aus. Zwischentrachtbehandlungen mit Ameisensäure im Sommer zeigten ähnliche Effekte auf die Nachfolgetrachten.
  • Die geschmacklichen Erkennungsschwellen liegen in etwa in der Größenordnung der potenziellen Rückstände organischer Säuren nach einer Varroa-Behandlung im Honig. Rückstände aus Varroa-Behandlung im Honig führen demnach mit großer Wahrscheinlichkeit zu geschmacklichen Auswirkungen. Dabei lagen die Schwellen bei Ameisensäure am niedrigsten, bei Milchsäure am höchsten.

Die im Rahmen des Projekts angestrebte Festlegung von Grenzwerten wurde als Ergebnis eines Abwägungsprozesses während einer Expertentagung in Celle auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Basierend auf den Projektergebnissen wurde unter Einbeziehung weiterer Erfahrungen aus der Praxis ein Leitfaden für Öko-Imker entwickelt, der zu einer verbesserten Vorgehensweise bei der Varroa-Behandlung beitragen soll. Dieser Leitfaden kann über Organic Eprints heruntergeladen werden (s.u.).

Kontakt

Dr. Otto Boecking
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Institut für Bienenkunde
Herzogin-Eleonore-Allee 5
29221 Celle
Tel. +49 5141 90503-47
Otto.Boecking(at)LAVES.Niedersachsen.de
www.laves.niedersachsen.de/master/C2704484_N1291689_L20_D0_I826