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Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Lebendmulchsysteme mit Leguminosen

Roggen mit Kleeuntersaat

Die Stickstoffversorgung von Kulturen ist im ökologischen Landbau ein neuralgischer Punkt. Ein höherer Anteil an Leguminosen in der Fruchtfolge könnte sie verbessern; jedoch sind viele Leguminosen mit sich selbst oder anderen Arten unverträglich. In einem Projekt sind Leguminosen als Lebendmulch in verschiedenen Hauptkulturen erprobt worden.

Die Stickstoffversorgung von Kulturen ist im ökologischen Landbau ein neuralgischer Punkt. Ein höherer Anteil an Leguminosen in der Fruchtfolge könnte sie verbessern; jedoch sind viele Leguminosen mit sich selbst oder anderen Arten unverträglich. In einem Projekt sind Leguminosen als Lebendmulch in verschiedenen Hauptkulturen erprobt worden.

Das Forschungsvorhaben "Lebendmulchsysteme mit einjährigen Leguminosen" (FKZ 03OE099) hatte zum Ziel, Anbausysteme im ökologischen Landbau so weiterzuentwickeln, dass vermehrt Leguminosen in die Fruchtfolge integriert werden. Wissenschaftler der Technische Universität München prüften anhand einiger typischer Arten die Eignung einjähriger Leguminosen als Lebendmulche im Getreideanbau. Sie entwickelten die Anbausysteme für Lebendmulche weiter und untersuchten deren Wirkung auf die Bodeneigenschaften und die Stickstoffversorgung.

Dazu wurden über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren insgesamt elf Feldversuche angelegt, in denen Getreide in Lebendmulchsystemen mit einjährigen Leguminosen angebaut wurde. Variiert wurden die Faktoren Hauptkultur (Weizen und Roggen) sowie die Leguminosenart (Medicago orbicularis, M. minima, Trifolium campestre und T. subterraneum als einjährige Arten, T. repens und M. lupulina als Kontrollvarianten); zum Teil auch die Einsaatmethode, der Einsaatzeitpunkt und die Stickstoff-Versorgung.

Die Forschenden fanden heraus, dass die geprüften einjährigen Arten in der Lage sind, unter süddeutschen Bedingungen durch Selbstaussaat mehrjährige Bestände zu bilden und dass die Konkurrenzverhältnisse die Realisierung von Lebendmulchsystemen mit einjährigen Leguminosen grundsätzlich ermöglichen. Der hauptsächliche Vorteil der einjährigen gegenüber den mehrjährigen Leguminosen besteht in ihrem determinierteren Entwicklungszyklus, so dass die Konkurrenz gegenüber der Hauptkultur in der besonders kritischen Kornfüllungsphase nur noch gering ist.

Positive Wirkungen auf die Stickstoff-Versorgung der Anbausysteme sowie auf die biologischen und physikalischen Bodeneigenschaften konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Erdklee (T. subterraneum) und T. campestre erwiesen sich wegen ihres niedrigen Wuchses und der zuverlässigen Wiederaussaat am geeignetsten. Während die gemeinsame Etablierung der untersuchten Leguminosen und der Hauptkultur im ersten Jahr auf keine großen Schwierigkeiten stieß, müssten die Methoden für die Einsaat der Hauptkultur in die bereits etablierten Leguminosenbestände noch weiter entwickelt werden, meinen die Forschenden.

Kontakt

Dr. Hans Jürgen Reents
Technische Universität München
Lehrstuhl für Ökologischen Landbau
Alte Akademie 16
85350 Freising-Weihenstephan
Tel. +49 8161 71-3033
Fax +49 8161 71-3031
reents(at)wzw.tum.de