Die Regulierung von Ampfer im Grünland erweist sich mit den im ökologischen Landbau angewandten Maßnahmen häufig als schwierig. Im Vorgängerprojekt "Strategien zur Regulierung von Wurzelunkräutern im Ökologischen Landbau" (FKZ 02OE055/1) wurden bestehende Regulierungsmaßnahmen sowie neue verfahrenstechnische Ansätze geprüft.
Dabei zeigte insbesondere das von einem österreichischen Landwirt entwickelte Ampferbekämpfungsgerät "WUZI" sehr gute Erfolge. Daher wurde in dem Projekt "Überprüfung der Effektivität der maschinellen Ampferregulierung im Grünland mittels WUZI unter differenzierten Standortbedingungen" (FKZ 04OE019 ) das selbstfahrende und maschinell arbeitende Ampferbekämpfungsgerät auf zehn unterschiedlichen Praxisflächen eingesetzt. Die Versuchsflächen lagen in unterschiedlichen Naturräumen bzw. wiesen unterschiedliche Bodengrundlagen auf. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Beratung (HDLGN, Hessen und den ÖKORINGen Schleswig-Holstein und Niedersachsen) sowie den Demonstrationsbetrieben Ökologischer Landbau durchgeführt.
Die „Ausstecheinheit“ von WUZI besteht aus einem Fräskopf, der über die Pflanze gefahren wird, sich absenkt und die Ampferpflanze im Boden zerfräst. Vor und nach dem Einsatz von WUZI wurden Bonituren des Ampferbesatzes in unbehandelten Kontrollparzellen und in mit WUZI behandelten Parzellen in vierfacher Feldwiederholung durchgeführt. Zur Bewertung der Flächenleistung wurden Arbeitszeitmessungen durchgeführt.
Der Ampferbesatz auf den untersuchten Flächen war stark unterschiedlich und variierte von 0,35 bis zu 3,41 Ampferpflanzen pro Quadratmeter. Der Regulierungserfolg lag im Durchschnitt der zehn bonitierten Flächen bei 62 Prozent mit einer Spannbreite von 35 bis 88 Prozent.
Die Leistung von WUZI betrug durchschnittlich 260 und maximal 437 Pflanzen pro Stunde. Voraussetzung für ein zügiges Arbeiten ist v.a. eine gute Einweisung des Bedienungspersonals. Damit Arbeitsaufwand und Kosten nicht zu hoch ausfallen, sollte auch die maschinelle Bekämpfung von Ampfer rechtzeitig erfolgen, d.h. bei einem Besatz von 0,25 bis 0,5 Pflanzen pro Quadratmeter. Dies würde bei einer Leistung von 400 bis 500 Pflanzen pro Stunde einem Zeitaufwand von fünf bis zwölf Stunden pro Hektar entsprechen.
Eine Befragung bei den beteiligten Landwirten zur Einschätzung des Gerätes ergab, dass 80 Prozent der Landwirte WUZI wieder einsetzen würden. Vorschläge zur Optimierung von WUZI wurden angeregt.
Kontakt
Dr. Herwart Böhm
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft
Institut für ökologischen Landbau
Trenthorst 32
23847 Westerau
Tel. 04539 8880-313
herwart.boehm(at)fal.de