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BÖLN: Regulierung von Falschem Mehltau an Zwiebeln im ökologischen Landbau

Zwiebelpflanzen auf dem Acker

Falscher Mehltau ist eine der bedeutendsten Krankheiten im Zwiebelanbau. Im ökologischen Anbau stehen derzeit keine Regulierungsmaßnahmen zur zur Verfügung. Ein Forschungsvorhaben hat verschiedene Einzelmaßnahmen untersucht.

Falscher Mehltau (Peronospora destructor) ist die wichtigste Blattkrankheit im Zwiebelanbau. Im ökologischen Anbau stehen derzeit keine Maßnahmen zur Regulierung des Falschen Mehltaus zur Verfügung.

Im Projekt "Integration neuester Forschungsergebnisse zu einem Gesamtkonzept für die Regulierung von Falschem Mehltau an Zwiebeln im ökologischen Landbau: Sortenwahl, Anbauverfahren und Prognose gestützter Einsatz biologischer Pflanzenschutzmittel" (FKZ 06OE073) prüften Forscher des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (Gartenbauzentrum) im Verbund mit einem Projekt des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen in Visselhövede folgende Einzelmaßnahmen: (1) vier neue Zwiebelsorten (Yankee, Hylander, Hystand und Santero) mit ausgewiesener Resistenz gegen Falschen Mehltau im Vergleich zu vier Standardsorten, (2) die Anbauverfahren 'Direktsaat' und 'Pflanzzwiebel’ (Kultur über vorgezogene Jungpflanzen) in den Sorten Yankee und Santero sowie Summit, (3) die direkte Kontrolle von Falschem Mehltau durch Pflanzenextrakte aus Salbei und Süßholz sowie das mikrobielle Präparat Aneurinibacillus migulanus in Zusammenarbeit mit dem Julius Kühn-Institut Darmstadt.

In den Versuchsjahren 2007-2009 waren die hoch resistenten Sorten - mit Ausnahme von Fehltypen (stark befallene Einzelpflanzen) - befallsfrei. Die marktfähigen Erträge der anfälligen Sorten fielen 2007 und 2008 aufgrund des moderaten Befallsdrucks nur wenig niedriger aus als in den hoch resistenten Sorten. Deutliche Ertragsunterschiede zwischen den Sorten ergaben sich jedoch 2009 bei hohem Befallsdruck. Im Vergleich der Anbauverfahren waren der Jahres- und Sorteneinfluss größer als der des Anbauverfahrens.

Die Extrakte aus Salbei und Süßholz und das mikrobielle Präparat verminderten den Befall an Zwiebeln unter kontrollierten Bedingungen deutlich. Bei niedrigem Befallsdruck bzw. mittelanfälliger Sorte wurden Wirkungsgrade von über 70 Prozent erzielt. Unter Semi-Freilandbedingungen und kontrollierter Beregnung erwiesen sich Süßholz-Extrakte und Testformulierungen (Trifolio-M, Lahnau) als gering regenfest. Dennoch wurde 2010 im Feld mit einer Süßholz-Testformulierung eine Wirkung erzielt. Die Applikation mit Dropleg-Technik und die Behandlungsterminierung nach ZWIPERO Prognose unterstützten diese Wirkung.

Kontakt

Dr. Norbert Laun
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz
Abteilung Gartenbau
Lehr- und Versuchsbetrieb Queckbrunnerhof
67105 Schifferstadt
Tel. +49 6235 926373
Fax +49 6235 926380
norbert.laun(at)dlr.rlp.de
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