Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Bitte beachten Sie, dass die archivierten Meldungen nicht aktualisiert werden. Möglicherweise sind die Inhalte der Meldungen inzwischen nicht mehr gültig. Linkverknüpfungen können eventuell ins Leere oder auch auf inzwischen aktualisierte Inhalte führen. Danke für Ihr Verständnis!

Bundesprogramm Ökologischer Landbau: Schlussbericht zur Qualität tierischer Produkte veröffentlicht

Metzger beim Zerlegen von Schweinefleisch

Die Qualität von Eiern, Schweinefleisch und Rohwürsten aus ökologischer und konventioneller Tierhaltung stand im Mittelpunkt einer Untersuchung, die im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau am Institut für Lebensmittelhygiene der Universität Leipzig durchgeführt wurde. Die untersuchten Öko-Produkte haben ebenso wie die konventionellen Produkte gut abgeschnitten.

Die Qualität von Eiern, Schweinefleisch und Rohwürsten aus ökologischer und konventioneller Tierhaltung stand im Mittelpunkt einer Untersuchung, die im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau am Institut für Lebensmittelhygiene der Universität Leipzig durchgeführt wurde. Die untersuchten Öko-Produkte haben ebenso wie die konventionellen Produkte gut abgeschnitten.

Im Rahmen des Projekts „Studie zur Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel unter besonderer Berücksichtigung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes“ (BÖL-Projekt Nr. 02OE647) wurden Hühnereier, Schweinefleisch und Rohwürste aus ökologischer Erzeugung im Vergleich zu Produkten aus konventioneller Herstellung auf das Vorkommen lebensmittelhygienisch relevanter Krankheitserreger untersucht. Bei den Eiern und dem Schweinefleisch fand darüber hinaus eine Prüfung auf bestimmte Rückstände statt. Bei den Rohwürsten wurden ergänzend Untersuchungen zum Vorkommen der Erreger Yersinia enterocolitica und Campylobacter spp. sowie auf Toxoplasma-Antikörper durchgeführt.

Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen:

  • Insgesamt wurden jeweils 400 Hühnereier aus ökologischer und aus konventioneller Produktion untersucht. Bezüglich des Vorkommens pathogener Keime wurden keine Unterschiede zwischen konventionellen und Öko-Eiern festgestellt.
  • Sowohl bei Eiern aus konventioneller als auch bei Eiern aus ökologischer Haltung wurden geringfügige Rückstände von Mitteln gefunden, die gegen Kokzidien (einzellige Erreger) eingesetzt werden. Es wird vermutet, dass die Rückstände aus Futtermitteln stammen, die herstellungsbedingt geringe Mengen an Kokzidien-Behandlungsmitteln enthalten. Die festgestellten Konzentrationen stellen nach Angabe der Autoren keine Gefährdung für die Gesundheit der Verbraucher dar.
  • Beim Schweinefleisch wurden jeweils 200 Proben aus ökologischer und aus konventioneller Produktion untersucht. Bei keiner der Schweinefleischproben konnten pathogene Erreger nachgewiesen werden. Eine erhöhte Gesamtkeimzahl konnte sowohl bei konventionellen Erzeugnissen (35.5%) als auch bei den Öko-Fleischproben (53%) festgestellt werden. Enterobacteriaceae waren bei den Öko-Produkten etwas häufiger in erhöhten Keimzahlen nachzuweisen als bei den konventionellen Fleisch-Proben. Um die Gesamtkeimzahlen zu reduzieren, werden die Einhaltung hygienischer Bedingungen und die Verbesserung der Herstellungstechnologie empfohlen (hygienische Schlacht- und Zerlegebedingungen, Einhaltung der Personal¬hygiene, Einhalten und Kontrolle der Kühlprozesse, Kühltransport zum Handel).
  • Alle Fleischproben sowie 129 ökologisch und 133 konventionell erzeugte Rohwürste wurden auf Toxoplasma gondii geprüft. Bei den ökologisch erzeugten Schweinefleischproben und Rohwürsten wurden häufiger Toxoplasmose-Anktikörper nachgewiesen (Schweinefleisch: 9% bzw. Rohwurst: 1,6 %) als bei den konventionell erzeugten Produkten (Schweinefleisch: 2,5 %, Rohwurst: 0 %).
  • Sowohl die ökologisch als auch die konventionell hergestellten Rohwürste wiesen kein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Campylobacter spp. und Yersinia enterocolitica auf. Weiterführende Untersuchungen an Rohwürsten direkt nach der Herstellung werden angeraten.

Die Autoren kommen insgesamt zu dem Schluss, dass unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus bei der Erzeugung von Hühnereiern, Rohwürsten und Schweinefleisch hinsichtlich der mikrobiologischen Qualität sowie des Vorkommens an bestimmten Rückständen und Toxoplasma gondii keine Gefährdung der Verbraucher besteht. 

Kontakt

Prof. Dr. Karsten Fehlhaber
Universität Leipzig Institut für Lebensmittelhygiene
An den Tierkliniken 1
04103 Leipzig
Tel. +49 341 9738221
kfehlhab(at)vmf.uni-leipzig.de
www.vmf.uni-leipzig.de/ik/wlebensmittelhygiene/